Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

20.12.2012 04:26 +Feedback
Anfang des Jahres 1991, als es irakische Scud-Raketen auf Tel Aviv regnete, gab mir der damalige Vorstands-sprecher der Grünen, der Berliner Rechtsanwalt Christian Ströbele, ein Interview zur Lage im Nahen Osten. Darin sagte er unter anderem, die irakischen Angriffe seien “die logische, fast zwingende Konsequenz der israelischen Politik den Palästinensern und den arabischen Staaten gegenüber”.
Nachdem das Interview in der Süddeutschen Zeitung erschienen war, erklärte Ströbele, es sei nicht autorisiert gewesen, was stimmte, und es gebe weder seine Meinung wieder noch das, “was tatsächlich während des Gesprächs gesagt worden ist”, was erlogen war. Zugleich sprach sich Ströbele gegen die Lieferung von Patriot-Raketen an Israel aus, seien doch diese keine reinen Abwehrwaffen.
22 Jahre und mehrere Kriege später, am Freitag...
[Weiterlesen…]19.12.2012 12:28 +Feedback
Inzwischen hat die Political Correctness Fortschritte gemacht. Das große I hat sich in der Politik flächendeckend durchgesetzt (“WählerInnen”, besser ausgesprochen: “Wählerinnen und Wähler”), an den Universitäten wird ein Fach namens Gender Studies gelehrt, das auf der Annahme beruht, dass der Unterschied zwischen Männern und Frauen nicht biologisch bedingt, sondern ein “gesellschaftliches Konstrukt” ist; progressive Erziehungswissenschaftler möchten Puppen und Rennautos durch “geschlechtsneutrales Spielzeug” ersetzt sehen; in der Literatur, die bisher von solchen Tendenzen weitgehend verschont geblieben ist, bahnt sich Ähnliches an.
http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article112114240/Frau-Gott-laesst-sich-nicht-alles-gefallen.html
Siehe auch:
http://www.youtube.com/watch?v=f6xvVIAqzs4
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18.12.2012 15:31 +Feedback
Und als der Krieg vier Jahre später vorbei war, war er tatsächlich unversehrt geblieben, vergaß aber, nach Hause zu kommen, und blieb eine Weile in Wien und München, sehr zum Gefallen der dortigen Damenwelt. Seinen Sohn, den er während eines kurzen Heimaturlaubs gezeugt hatte, lernte er erst kennen, als dieser schon drei Jahre alt war. Der soll bei der ersten Begegnung mit seinem Erzeuger gesagt haben: “Wat denn, wat denn, det soll mein Vater sein?”
http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article112089542/Solange-das-All-ist-werde-auch-ich-sein.html
18.12.2012 09:39 +Feedback
“Viele junge Menschen sagen mir”, sagt Manuela Schwesig (SPD), Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern, “ich würde mich gerne für Kinder entscheiden, aber ich hangle mich seit Jahren von einem Praktikum ins nächste, von einer befristeten Beschäftigung in die nächste, ich brauche Planungssicherheit”. http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article112091291/Kinder-machen-muss-man-schon-selber.html
17.12.2012 10:17 +Feedback
Tenenbom ist monatelang kreuz und quer durch Deutschland gefahren und hat mit wichtigen und weniger wichtigen Menschen gesprochen, vom Alt-Bundeskanzler Schmidt über den Komiker Helge Schneider bis zum Direktor des Hotels “Elephant”, wo er in dem Zimmer übernachtete, in dem auch Hitler logierte, wenn er sich in Weimar aufhielt. Weswegen die amerikanische Ausgabe des Buches unter dem Titel “I Sleep In Hitler’s Room” erschien. Und wo er war und mit wem er sich unterhielt, immer wieder stellte er fest: Die Deutschen sind von Juden besessen, wie von einem Geist, der unsichtbar aber unüberhörbar in einem alten Haus herumspukt. Dabei meinen sie es gut mit den Juden, die sie davor bewahren wollen, den Palästinensern das anzutun, was die eigenen Eltern und Großeltern den Juden angetan haben.
Deswegen gibt es in der Bundesrepublik nicht...
[Weiterlesen…]16.12.2012 10:55 +Feedback
Seit unserem Besuch in Brüssel und Strasbourg gebe ich mich keinerlei Illusionen mehr hin. Die EU löst keine Probleme, sie ist ein Problem. Seit dem Ende des real existierenden Sozialismus, zu dem es nach Meinung seiner Repräsentanten ebenfalls keine Alternative gab, ist die EU der massivste Versuch, die Bürger zu entmündigen und die Gesellschaft zu entdemokratisieren. Man erklärt uns immer wieder, es gebe zur EU keine Alternative, denn das Auseinanderfallen der Union würde nicht nur das Ende des Wohlstands bedeuten, sondern auch das Aufleben längst überwundener Konflikte, bis hin zu Klassenkämpfen in den einzelnen Ländern und kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen ihnen. - In die Praxis umgesetzt bedeutet das: Wir sind aufgefordert, bedingungslos jenen zu vertrauen, die den Karren an die Wand gefahren haben und nun...
[Weiterlesen…]14.12.2012 15:33 +Feedback
Der WDR, vor dessen Tür und mit dessen logistischer Unterstützung der Rentner Walter Herrmann seinem Hobby nachgeht, kann auch anders. Gleich am Erscheinungstag von Tuvia Tenenboms Buch “Allein in Deutschland” holte man einen Kritiker ins Studio, auf den man sich verlassen konnte. Erstens hatte er das Buch nicht gelesen, und zweitens sagte er genau das, was man von ihm hören wollte: Dass ihm Tenenbom mit seinem Buch “auf den Wecker” gehe.
Als ich noch versehentlich in Köln lebte, also bis 1980, bin ich diesem Kritiker ab und zu begegnet, was sich in Köln einfach nicht vermeiden lässt. Er fiel mir vor allem dadurch auf, dass er einen kackbraunen Mercedes mit Anhängerkupplung fuhr und seine betagte Mutter mit “Liebling” bzw. nach dem zweiten Kölsch mit “Liebschen” ansprach. Grrrrrr!. Er war in der Gesellschaft für...
[Weiterlesen…]14.12.2012 14:39 +Feedback
Nachdem Ulf Dunkel alle Menschen, die sich durch seinen Wutausbruch “persönlich beleidigt gefühlt haben” (weil man sich ja auch unpersönlich beleidigt fühlen kann), um Entschuldigung gebeten hatte, setzte er sich gleich wieder hin und schrieb ein neues Gedicht, ein weiteres Glanzstück aus der Meisterklasse von Hermann Löns. Es heißt: Gedicht zur Abschaffung der Menschenrechte für Jungen in Deutschland: Mit weiteren Gedichten des delirierenden Grünen und Vaters von fünf Kindern muss gerechnet werden.
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