Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

18.01.2013   22:56   +Feedback

Wahlen 2013

Wow! Wird das ein Jahr! Landtagswahlen in Niedersachsen, Parlamentswahlen in Bulgarien, Liechtenstein, Kuba, Dschibuti, Kamerun, Albanien und Ruanda, Präsidentschaftswahl in Äthiopien, Madagaskar, Montenegro und Simbabwe, Landtagswahlen in Kärnten und Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein. Und möglicherweise auch Neuwahlen in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, denen eine Sezession folgen könnte. Dazu gab es heute in der Abendschau des RBB einen dramatischen Bericht.
Da bekommt man doch richtig Lust, in die Gemeinde einzutreten, um zusammen mit den charismatischen Gestalten vom Vorstand bzw. der Rebellengruppe Geschichte zu schreiben. Denn - egal wer sich am Ende durchsetzt - der Zwergenaufstand wird weiter gehen. Deswegen verschwinde ich erstmal nach Tel Aviv, um dort vom Mossad neue Anweisungen entgegenzunehmen. Schalom allerseits!...[Weiterlesen…]

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Achgut  

17.01.2013   09:11   +Feedback

Voll integriert

Wie Sie vielleicht wissen, tobt in den Feuilletons der Bundesrepublik derzeit ein Streit, ob der Journalist und Verleger Jakob Augstein ein Antisemit ist oder nur besonders „kritisch“ gegenüber der Politik der israelischen Regierung. Wie in solchen Fällen üblich, sagen die einen „ja, er ist es“ und die anderen „nein, er ist es nicht“, denn ein Mann wie er, gebildet und mit guten Manieren, kann kein Antisemit sein. Der Annahme liegt die Überzeugung zugrunde, dass ein Antisemit so aussehen und sich so benehmen müsse, wie einst die Schläger von der SA und der SS oder wenigstens die Kostümnazis von der NPD heute.

Während die Debatte noch läuft, hat man aber einen „echten“ Antisemiten gefunden. Es ist der Rapper Bushido, der sich mit frauen- und schwulenfeindlichen Songs („Seid ihr Fotzen aufgewacht?“) einen Namen...

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Achgut  Inland  Kultur  

16.01.2013   10:20   +Feedback

Boah, die traut sich was!

Erst fordert Claudia Roth die Israelis auf, mit dem “pragmatischen Teil” der Hamas zu verhandeln, jetzt nennt sie Bushido einen “Antisemiten”, nur weil er das politische Ziel der Hamas sich zueigen gemacht hat. Dabei ist Bushido doch schlimmstenfalls nur ein “Antizionist”, genau genommen nur ein “Israelkritiker”. Und außerdem ein Vorbild für Integration. Also der Augstein unter den Rappern.

Nun hat die Fatah, die noch pragmatischer als die Hamas ist und vielen hierzulande geradezu als “moderat” gilt, zur Feier des 48. Jahrestages ihrer Gründung ebenfalls ein “Palästina”-Logo vorgelegt, das, wie es in einem Bericht vornehm heißt, “ganz Israel abdeckt”, also das “zionistische Gebilde” von der Landkarte entsorgt hat.

Die Fatah ist aber nicht nur, im Gegensatz zu der Hamas, pragmatisch und moderat, sie ist auch ein Partner der SPD im...

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Achgut  Inland  

14.01.2013   08:49   +Feedback

Die Wünschelrutengänger der Antisemitismusforschung

Dass die Juden am Antisemitismus schuld sind, ist eine alte Weisheit, ebenso wie die, dass die Antisemiten die Opfer der Juden sind und sich nur zur Wehr setzen gegen die sinistren Pläne der Juden, den ohnehin brüchigen Weltfrieden platzen zu lassen. Jetzt kommt aber noch eine neue Erkenntnis dazu: Die Juden behindern den Kampf gegen den Antisemitismus, indem sie maßlose Behauptungen aufstellen und den Begriff “inflationär” verwenden, sagt Juliane Wetzel, die “seit 20 Jahren über Antisemitismus in Deutschland forscht”, ihn also sozusagen jeden Tag von 10 bis 17 Uhr, die Mittagspause ausgenommen, hautnah erlebt. ““Es schadet einer genauen Definition des Antisemitismus’ und damit natürlich auch einer Bekämpfung des Antisemitismus’, wenn der Begriff so inflationär verwendet und ausgehöhlt wird.”

Nun hindert niemand Frau Wetzel und...

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Achgut  Wissen  

12.01.2013   17:39   +Feedback

Ein Bündel Elend, dem man beim Wasserlassen helfen muss

Die adretten Moderatoren halten mit ihrer Verachtung für die Campbewohner nicht hinterm Berg. So haben früher Plantagenbesitzer über ihre Sklaven geredet. Dabei sagen sie immerzu “scheinbar”, wenn sie “anscheinend” meinen, denn man ist ja nicht nur im Dschungel der Gefühle und der Manieren, sondern auch in einem auch sonst deregulierten Raum. http://www.welt.de/fernsehen/specials/dschungelcamp/article112727598/Im-Darkroom-der-unlustigen-Schenkelklopfer.html

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Achgut  Kultur  

11.01.2013   23:19   +Feedback

Öffentlich-rechtliche Wegelagerei

Stellen Sie sich vor, Sie wollen mit der Bahn von Berlin nach Leipzig fahren. Oder nach München, Köln, Schwerin. Und egal, wohin Sie fahren und wie lange Sie unterwegs sind, Sie müssen immer denselben Preis bezahlen. Oder Sie gehen in ein Restaurant. Und noch bevor Sie sich hingesetzt und einen Blick in die Speisekarte getan haben, werden Sie schon zur Kasse gebeten. Verlassen Sie das Lokal, ohne etwas bestellt zu haben, behält der Wirt das Geld, denn Sie hätten ja etwas bestellen können. http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article112711404/Oeffentlich-rechtliche-Arroganz-wie-beim-ZK-der-SED.html

Siehe auch:
Eine Wohnung, ein Beitrag, eine Diskussion: Seit Anfang dieses Jahres gilt der neue Rundfunkbeitrag. Das Prinzip: Eine Wohnung - ein Beitrag. Für 90 Prozent der Bürger ändert sich damit nichts. Dennoch gibt es viel...

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Achgut  Inland  

11.01.2013   21:34   +Feedback

“Ich entschuldige mich!”

Ich bin nicht nachtragend. Auch ich schieße im Eifer des Gefechts schon mal über das Ziel hinaus. In einem Interview der “Stuttgarter Zeitung” sagte ich, Augstein bereite “propagandistisch die nächste Endlösung der Judenfrage vor – diesmal in Palästina”. Diesen Satz haben mir einige Kollegen und Leser übel genommen. Er ist in der Tat erklärungsbedürftig. Ich weiß, dass Augstein weder willens noch in der Lage ist, eine zweite Endlösung der Judenfrage zu organisieren. Aber indem er Israel zum Aggressor und den Iran zum potenziellen Opfer erklärt, indem er Grass zustimmt, dass Israel den Weltfrieden gefährdet, übernimmt er auch die Argumentation des iranischen Präsidenten, wonach “das zionistische Gebilde” ein Krebsgeschwür ist, das aus dem Nahen Osten herausoperiert werden muss, auf die eine oder andere Weise....

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Achgut  Kultur  

10.01.2013   01:07   +Feedback

Der Fluchhafen

Seit der Berliner Schuster Friedrich Wilhelm Voigt im Jahre 1906 sich eine Militäruniform besorgte, einen Trupp Wachsoldaten seinem Kommando unterstellte, mit ihnen das Rathaus der Stadt Cöpenick bei Berlin besetzte, den Bürgermeister für verhaftet erklärte und sich mit der Stadtkasse davon machte, seit 107 Jahren also hat Berlin nicht mehr so gelacht wie am vergangenen Montag, als bekannt wurde, dass die Eröffnung des neuen Berliner Flughafens wieder verschoben werden muss – zum dritten oder vierten Mal, niemand weiß es mehr so genau.

Fest steht nur, dass der im Bau befindliche Flughafen zu klein geplant wurde, dass er jetzt schon saniert werden muss und dass er am Ende das Zwei- oder Dreifache der Summe kosten wird, die anfangs geplant war. Es liegt aber nicht nur, wie oft behauptet, am fehlerhaften Brandschutz, der...

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Achgut  Inland