Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

28.12.2008 14:52 +Feedback
Nun rattern sie wieder. Gestern sprach Karin Storch im ZDF von “selbstgebastelten” Raketen, die in Israel einschlagen würden, und das klang so wie Omas selbstgebackene Zimtsterne, die sie zu Weihnachten an ihre Enkel verteilte. Würde aber so ein selbstgebastelter Flugkörper direkt unter dem Arsch von Karin Storch explodieren, bräuchte sie dringend einen Mitarbeiter, der ihr bei den Aufsagern das Mikrofon vors Gesicht halten müßte. Während die einen so tun, als würde die Hamas Neujahrskracher abfeuern, hyperventilieren die anderen wie Matrosen, die nach sechs Monaten auf hoher See endlich in einem Puff andocken. Unser Lieblingsrentner, der mit der deutschen Sprache so umgeht wie ein Metzger mit Schweinfleisch, das er zu Hackepeter verarbeitet, präsentiert die “Auftraggeber des Mordens” (Olmert, Livni, Barak) und fragt: “Wer...
[Weiterlesen…]28.12.2008 10:35 +Feedback
1951 dauerte ein Flug von New York nach Israel 20 Stunden, in Lydda wurden monatlich 7.000 Reisende abgefertigt. Und gleich nebenan gab es eine richtige Großstadt: Tel Aviv. Das alles sechs Jahre nach dem Ende von WK 2 und drei Jahre nach der Gründung Israels. Erstaunlich, nicht wahr? http://www.road90.com/watch.php?id=V8B8RekAJJ
28.12.2008 10:25 +Feedback
Um ein Haar wäre das Weihnachtsfest bei Udo Walz (64) gelaufen gewesen!
http://www.bild.de/BILD/berlin/leute/2008/12/27/city-talk-udo-walz/sein-hund-wurde-von-einem-labrador-verletzt.html
27.12.2008 19:13 +Feedback
Bei der ARD geht es zu wie bei einer Familie, die angesichts fixer Miet- und Energiekosten eines Tages beschließt, den Wellensittich abzuschaffen, weil das Vogelfutter zu viel kostet. Alle ARD-Häuser sind Rentenanstalten mit angeschlossenem Sendebetrieb. Die Ausgaben für die Altersversorgung der Mitarbeiter können nicht gekürzt werden, also wird am Programm gespart, der einzigen Variablen im Budget. Wie so etwas endet, ist absehbar: Wie in der Geschichte vom Bauern, der seinem Esel immer weniger Futter gibt. Kurz bevor er dem Tier das Essen ganz abgewöhnt hat, stirbt der Esel. Und der Bauer wundert sich. „Beinah wäre es gut gegangen.“
http://www.tagesspiegel.de/medien-news/;art15532,2692944
27.12.2008 14:19 +Feedback
Wenn einer mit beiden Armen bis zu den Ellbogen im Mustopf erwischt wird, wie unser Freund und Kollege Alan Posener, dann sagt er nicht “dumm gelaufen” oder “sorry”, nein, er brüllt: “Der Mus ist ungeniessbar! Wer hat mir das eingebrockt?” Und wenn er dann noch einem Kritiker das Maul zu stopfen versucht, indem er ihn fragt: “Was haben Sie getan…”, dann zeugt das nicht nur von elitärem Hoch- sondern auch von einem totalitärem Übermut. Franz-Josef Strauß, s.A., liebte es, Willy Brandt abzukanzeln, indem er ihm zurief: “Wir wissen, was wir drinnen gemacht haben. Aber was haben Sie draußen gemacht?” Das ist nicht nur schlechter Stil, es ist totaler Verlust der Selbstkontrolle.
And now something totally different: Wozu politischer Infantilismus führt, konnte man in den letzten Tag im Iran erleben, wo die Regierung zu einem...
[Weiterlesen…]27.12.2008 11:16 +Feedback
Bei aller Kritik an dem iranischen Präsidenten Ahmadinejad und seiner Gang darf nicht vergessen werden, dass er nicht das ganze Land und nicht das ganze Volk repräsentiert. Wie alle Diktatoren, von Stalin über Franco bis zu Mugabe, tut er nur so, als würde er den Volkswillen verkörpern. Iran ist nicht das erste Land, dessen Bevölkerung von einer totalitären Bande als Geisel genommen wurde. Die persische Zivilisation wird das Reich der Mullahs überleben. Früher oder später werden sie abtreten oder abgetreten werden. Die Frage ist nur: wann. Besser früher als später. - Hier ein schöner Text von Navid Kermani in zwei verschiedenen Versionen:
Ja, ich schäme mich. Ich schäme mich für den neuen iranischen Präsidenten, dessen Namen die Nachrichtensprecher hoffentlich nie werden richtig aussprechen können. Ich schäme mich für...
[Weiterlesen…]25.12.2008 18:37 +Feedback
Heute um 20.15 Uhr MEZ wird der iranische Staatspräsident seine Weihnachtsansprache auf Channel 4 halten. Ein 30 sek langer Teaser ist jetzt schon auf der Homepage der BBC zu sehen, unter dem Rubrum “Entertainment”: http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/7799652.stm Einige Briten finden die Idee, den Irren aus Teheran reden zu lassen, weder witzig noch angemessen. Und schon wird darüber spekuliert, wer im kommenden Jahr die “alternative” Botschaft zu Weihnachten verkünden darf. Robert Mugabe? David Irving? Muammar Ghaddafi? Notfalls steht auch Fidel Castro zur Verfügung.
Und hier die nicht-alternative Rede der Queen: http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/7159758.stm
25.12.2008 13:11 +Feedback
Antiquare wie die Leyerzapfs sind die Archäologen des Buchhandels. Sie kümmern sich nicht um Neuerscheinungen, wissen dafür genau, wann und wo die erste Ausgabe des “Kunstseidenem Mädchens” von Irmgard Keun erschienen ist. Oder Otto Flakes frühe Erzählungen und Rilkes erste Gedichte. Sie fahren nicht zur Frankfurter Buchmesse, dafür aber bis ans Ende der Welt zu Versteigerungen von Nachlässen, wo sie ganze Bibliotheken aufkaufen. Es sind Jäger verlorener Schätze, die in einer eigenen Welt leben, in der die Uhren rückwärts gehen. Ein alter Stammkunde der “Schmiede” ist ein Rechtsanwalt aus Tel Aviv, der als Junge von einer kommunistischen Familie in Zaandam gerettet wurde. Im Versteck las er deutsche Bücher und wurde zum Kafka-Verehrer. Zweimal im Jahr kommt er von Tel Aviv nach Amsterdam angeflogen und kauft “Bücher, die...
[Weiterlesen…]Seite 221 von 629 Seiten « Erste < 219 220 221 222 223 > Letzte »
© Copyright Henryk M. Broder | Impressum