Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

14.11.2012 21:04 +Feedback
Politik an sich ist eine schöne Sache. Als Politiker kommt man bzw. frau rum, wird meist ordentlich bezahlt, kann nebenbei Bücher schreiben und Vorträge halten, muss sich um seine Altersversorgung nicht kümmern, und wenn es daheim vorbei ist, wird man mit einem Job bei der EU in Brüssel getröstet.
Wenn da bloß nicht ein paar Risikofaktoren wären. Wahlen zum Beispiel können eine Politikerkarriere ruinieren. Zwölf Jahre lang war Heide Simonis (SPD) Ministerpräsidentin von Schleswig Holstein, als die dann abgewählt wurde, konnte sie es nicht fassen. „Und was wird aus mir?“, fragte sie verzweifelt. Bald darauf hatte sie sich wieder gefangen und trat in der RTL-Show „Let’s dance“ auf - aber nur um als UNICEF-Botschafterin für das Kinderhilfswerk zu werben.
Und nun Claudia Roth. Sie hatte eine Urwahl der grünen...
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Kaum hatte ich mich über das Schweigen der jüdischen Idioten in der SPD beschwert, setzte sich der Vorstand des AJSuSIdSPD zusammen und gab eine Erklärung ab. Hier ist sie in vollem Wortlaut:
Zum Treffen zwischen der Generalsekretärin der SPD, Andrea Nahles und dem stellvertretenden Vorsitzende der Kommission für Internationale Beziehungen der Fatah, Dr. Husam Zomlot stellt der Arbeitskreis Jüdischer Sozialdemokratinnen und -Sozialdemokraten fest:
Eine Friedenslösung in Nahost kann nur durch Dialog erreicht werden. Die SPD kann darin eine wichtige, vermittelnde Rolle einnehmen, indem sie sich dafür einsetzt, Vertrauen und gegenseitige Verständigung zwischen den Konfliktparteien zu fördern. Gerade in Hinsicht auf diese Aufgabe erschließt sich uns nicht, was Andrea Nahles unter einer “strategischen Partnerschaft” und...
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... was aus dem Arbeitskreis Jüdischer Idioten in der SPD geworden ist? Die letzte Erklärung datiert vom 6. September 2012, seitdem hat man von den Sozialdemokraten mit mosaischem Hintergrund nichts mehr gehört. Auch dazu hat sich der AJS nicht geäußert. Ist ja auch nicht so wichtig, man will ja nicht in Israel Karriere machen.
11.11.2012 22:31 +Feedback
“Die Generalsekretärin der SPD, Andrea Nahles und der stellvertretende Vorsitzende der Kommission für Internationale Beziehungen der Fatah, Dr. Husam Zomlot, haben sich heute im Willy-Brandt-Haus getroffen. Das Treffen ist Teil des jährlich stattfindenden strategischen Dialogs zwischen Fatah und SPD. Dieser strategische Dialog wurde von beiden Parteien am 29. März diesen Jahres ins Leben gerufen. Der Dialog beinhaltet auch ein übergeordnetes Koordinierungskomitee, um sich über Themen gemeinsamen Interesses auszutauschen… Beide Parteien kamen überein, ihre strategische Partnerschaft fortzusetzen, die bereits zu verschiedenen erfolgreichen Veranstaltungen und Aktivitäten geführt hat. Dies hat die Beziehungen zwischen Fatah und SPD, die auf gemeinsamen Zielen beruhen, vertieft. Das wird von beiden Parteien hoch geschätzt.”...
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Bevor Martin Schulz Europa-Poitiker wurde, war er Bürgermeister der Gemeinde Würselen bei Aachen. Anfang 2012 wurde er zum Präsidenten des Europa-Parlaments gewählt. Wir haben ihn neulich besucht und mit gesprochen. Unser Eindruck war positiv. Live kommt Schulz viel besser rüber als im Fernsehen. Worüber wir uns allerdings gewundert haben, waren die vielen Leute in seinem Büro (er hat zwei, eines in Brüssel und eines in Strasburg), die alle irre beschäftigt waren, ohne etwas zu tun. Hier findet sich eine Erklärung für das Phänomen: Präsident Schulz hat ein “Cabinet”. Dazu zählen: Ein Head of Cabinet, ein Deputy Head of Cabinet, der zum Zug kommt, wenn der Head of Cabinet verhindert ist, ein/eine Assistant to the Head of Cabinet, ein/eine Assistant to the Deputy Head of Cabinet, weitere Assitants und Adivisers, ein...
[Weiterlesen…]09.11.2012 09:40 +Feedback
Manche Menschen werden klug geboren, andere brauchen etwas länger. Der “jüdische Publizist” Michel Friedman hat soeben “den Schriftstellern Martin Walser und Günter Grass Antisemitismus und Rassismus” vorgeworfen. Dabei hatte der “Krawattenmann des Jahres 2000” erst vor kurzem der Pfeife des Jahrhunderts einen halben Persilschein ausgestellt: dieser sei „kein Antisemit“, er spiele allerdings „mit antisemitischen Klischees“; nu hat offenbar auch Friedman begriffen, dass man einen, der gerne kokelt, einen Brandstifter nennen kann. Eine erstaunliche intellektuelle Leistung. Wie aber nennt man einen Publizisten, der Monate braucht, um zwei und zwei zusammen zu zählen. Einen Spätzünder?
Jetzt wird es lustig:
Der Schriftsteller Martin Walser hat Antisemitismus-Vorwürfe des jüdischen Publizisten Michel Friedman scharf...
08.11.2012 23:25 +Feedback
In zehn Tagen, am 18. November, verleiht die Jüdische Gemeinde zu Berlin den “Integrationspreis 2012”. Wer den Preis bekommt, ist so geheim wie das Rezept von Coca Cola. Der Preisträger oder die Preisträgerin wird am Tag der Verleihung bekannt gegeben. Ganz Berlin bibbert vor Spannung, die Gerüchteküche brummt. Wird es Sido (“Scheiße in dein Ohr”) oder Bushido (“Weg des Kriegers”)? Norbert Blüm oder Jürgen Todenhöfer? Avi Primor oder Michel Friedman? Hertha BSC oderAlba Berlin? Aldi oder Norma?
Wir möchten dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin die Wahl der Preisträgers erleichtern. Sagen Sie uns, liebe achse-Leser, wem sie den Integrationspreis verleihen würden. Wir werden ihre Vorschläge weiter reichen.
Siehe auch:
http://www.jg-berlin.org/fileadmin/redaktion/downloads/jb148_november2012.pdf...[Weiterlesen…]
08.11.2012 01:21 +Feedback
Glaubt man den aktuellen Umfragen, würden 91% der Deutschen Obama wählen, wenn sie an den US-Wahlen teilnehmen dürften. Für den Ausgang der Wahlen dürfte das unerheblich sein, für die deutsch-amerikanischen Beziehungen aber nicht.
Nehmen wir einmal an, Obama gewinnt und bleibt Präsident. Dann würden sich seine deutschen Unterstützer einen Moment freuen und Gegenleistungen einfordern: Dass Obama Guantanamo schließt, ohne allerdings auch nur einen der Gefangenen Deutschland aufzuhalsen; dass er aufhört, unschuldige Taliban mit Drohnen zu bedrohen und zu ermorden; dass er seine einseitige Unterstützung für Israel überdenkt und eine „ausgewogene“ Nahost-Politik betreibt, das heißt, die Palästinenser bevorzugt.
Ferner würden sie verlangen, dass Obama alle noch in Deutschland stationierten US-Truppen heimholt, den vom...
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