Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
08.03.2012 11:10 +Feedback
Und alles fing 1986 an, als er nach Jahren des Wartens endlich einen Pass bekam, um ins westliche Ausland reisen zu können. “Das Regime von General Jaruzelski war am Ende, alles war in Auflösung begriffen.“ Likus wusste genau, wohin er fahren wollte: nach Singapur und Taiwan.
Denn dort gab es, wonach die Polen begehrten: High Tech für den Hausgebrauch. Likus kaufte Bauteile für Computer, schickte sie mit der Post nach Polen, wo sie in Heimarbeit zusammengesetzt wurden. “Die Nachfrage war enorm“, erinnert er sich, “der Markt war ausgehungert, Geld hatten die Polen genug, aber es gab nichts, das man dafür kaufen konnte“. http://www.welt.de/reise/staedtereisen/article13900296/Wie-schoen-waers-in-Polen-ohne-diese-Neidkultur.html
08.03.2012 05:43 +Feedback
Zwei Deutsche stehen derzeit im Fokus des öffentlichen Interesses wie sie verschiedener nicht sein könnten, zumindest auf den ersten Blick: der zurück getretene Bundespräsident Christian Wulff und die „Nazijägerin“ Beate Klarsfeld, die seine Nachfolge antreten möchten. Das Einzige, das sie zu verbinden scheint, ist die Tatsache, dass die eine mit aller Macht dahin drängt, wo der andere ausziehen musste. Schaut man aber genauer hin, merkt man, wie viel sie gemeinsam haben: Sowohl Wulff wie Klarsfeld sind Proto-Deutsche, denen nichts peinlich ist.
Jede Epoche steht unter einem eigenen Motto. Unter Bismarck war es die Parole: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche!“, im Dritten Reich „Kraft durch Freude“, in der frühen Bundesrepublik „Wohlstand für alle“, seit den 80er Jahren ist es: „DAS...
[Weiterlesen…]07.03.2012 15:00 +Feedback
In einem Land, in dem schon der Gebrauch des Wortes „Autobahn“ dazu führt, dass ansonsten vernünftige Menschen zu hyperventilieren anfangen, würde jeder Hund eines Präsidenten, sei er nun ein Jack Russell oder eine dänische Dogge, Erinnerungen an Blondi wecken und Vergleiche provozieren. Ein Hund im höchsten Amt wäre sozusagen ein Statement, das einen Anfangsverdacht begründen würde, ebenso wie ein Bekenntnis zur vegetarischen Lebensweise. Der Ministerpräsident eines Landes, das vom Automobilbau lebt, kann sagen, weniger Autos seien besser als viele; würde er sagen, dass er einen Hund hat, den er mit Tofu füttert, wäre es um ihn geschehen. http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article13908525/Warum-Bundespraesidenten-keinen-Hund-haben.html
07.03.2012 01:05 +Feedback
Das Lokal steht in keinem Reiseführer, aber die Krakauer kennen es, denn es ist eines der letzten seiner Art. Das Essen schmeckt wie bei Muttern, kommt in großen Portionen und kostet wenig. Maciejs Großeltern haben es 1925 aufgemacht und später ihrer Tochter Stasia, der Mutter von Maciej, vererbt. “U Stasi“ (bei Frau Stasia) kann man nur zu Mittag essen, von 12.30 Uhr bis “die Speisen alle sind“, wie auf dem Schild über der Einfahrt ebenfalls zu lesen ist.
http://www.welt.de/reise/staedtereisen/article13900291/Polnische-Speisen-wie-bei-Maciej-sind-eine-Raritaet.html
06.03.2012 18:45 +Feedback
Ich habe ein Herz für Tiere, dichtende Hausfrauen, delirierende Rentner und Leserbriefschreiber. Mein derzeitiger Favorit heißt (oder nennt sich) Dr. H.R. Goetting, lebt nicht in Aachen und labert mich täglich voll.
Es fing mit dieser mail an:
“Ich bin ein deutscher Apartheidschweinejäger. Was war die Klarsfeld noch einmal? Sie ist auf der Jagd nach neo-Nazischweinen in Hebron, da wo die jüdisch-hunnische Apartheidstadtkarte rote, gelbe und lila StraSSen zeigt, auf denen palästinensische Autos, Fussgänger und Geschäfte v e r b o t e n sind!
Heil Herzl!
Das war auch so ein beschnittener Affenarsch wie der Hitler!”
Seitdem geht es mit knappen und präzisen Einzeilern weiter:
“Es muss heissen: Amerika, der militaristische Brückenkopf der Zionnazi-Imperialisten ...”
“Was hast du nur gegen Gysi, der ist doch selber Hunne?”
...[Weiterlesen…]06.03.2012 17:15 +Feedback
Die Deutschen sind dermaßen damit beschäftigt, den letzten Holocaust nachträglich zu verhindern, dass sie den nächsten billigend in Kauf nehmen. Man kann sich ja nicht um alles gleichzeitig kümmern, man muss Prioritäten setzen. Das “Nie wieder!” bezieht sich auf 1933, “Wehret den Anfängen!” meint die “Machtergreifung” durch die Nazis. Zugleich sind die Deutschen sehr stolz darauf, dass sie, im Gegensatz zu den Juden/Israelis, “aus der Geschichte gelernt” haben. Und was haben sie gelernt? Dass vom deutschen Boden nie wieder ein verlorener Krieg ausgehen darf!
Auschwitz ist zu einer Art Markenzeichen geworden, für das Böse an sich und für einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit. Also dafür, wie man erst maßlos sündigen und gleich darauf gewinnbringend büßen kann. “In anderen Ländern beneiden manche die Deutschen um...
[Weiterlesen…]06.03.2012 00:55 +Feedback
Wann immer ich dazu komme, schaue ich mir den Kommentar zum Tage in den “tagesthemen” an. Kommentatoren und Kommentatorinnen, die so aussehen, als könnten ihren Kindern nicht bei den Hausaufgaben helfen, erklären einem die Welt. Wahlen in Russland, Krieg in Afghanistan, Atomkatastrophe in Japan. Wenn man diese Kommentatoren und Kommentatorinnen nur ran ließe, sähe die Welt gleich anders aus! Ein besonders präpotenter Schmock ist der Chefredakteur des NDR, Andreas Cichowicz, der vor kurzem beim DRK in Ludwigsburg eine Riesenwelle angegeben hat, wen er alles interviewt hat; da waren die schwäbischen Maultaschen ganz hin und weg, damit hatten sie bei einem Mann von der ARD nicht gerechnet!
Gestern hat Cichowicz den Kommentar in den “tagesthemen” gesprochen. Es ging um den Besuch von Netanyahu bei Obama und die überraschende Tatsache,...
[Weiterlesen…]04.03.2012 15:20 +Feedback
Aachen ist nicht nur eine Hochburg des rheinischen Frohsinns, sondern auch ein sicherer Hafen für Neo-Nazis - was in der Praxis auf das Gleiche hinaus läuft. Am Freitag brachten die Aachener Nachrichten auf ihrer Leserbriefseite Zuschriften empörter Leser, die sich - bis auf einen - für die grüne Bürgermeisterin der Stadt in die Bresche warfen. Denn von Aachen geht nicht nur der Frieden in die Welt hinaus, in Aachen ist auch Grün von Braun nicht zu unterscheiden. Schaunse mal:
Fr, 2. Mär. 2012
Aachener Nachrichten - Stadt / Leserbriefe / Seite 7
Zwischen Broder-Fans und seinen Kritikern brodelt es heftig
Michael Jocham aus Aachen signalisiert, nachdem die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Aachen ihren Ehrenpreis an Henryk M. Broder verliehen und das eine hitzige Debatte ausgelöst hat, seine Unterstützung für Aachens...
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