Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

25.06.2012 03:00 +Feedback
Eine der schmierigsten und schleimigsten Gestalten im Berliner Politik-Stadl ist der “politische Geschäftsführer” der Piraten-Partei, Johannes Ponader. Als Beruf gibt er “Gesellschaftskünstler” an. Seine Kunst besteht darin, der Gesellschaft auf der Tasche zu liegen und sich dabei ausgesprochen wohl zu fühlen. Sein künstlerisches Oeuvre hat auf einem Bierdeckel Platz, das meiste davon kreist um Ponaders Lieblingsidee, das bedingungslose Grundeinkommen, das er für sich weitgehend realisiert hat. Weil er sich “politisch engagiert”, hat er keine Zeit, sich einen Job zu suchen und ist deswegen zeitweise auf “Sozialleistungen” angewiesen. Nun will das Arbeitsamt die Honorare für seine TV-Auftritte auf das Arbeitslosengeld anrechnen, was Ponader nicht nur ungerecht sondern “eine extreme Entartung des ganzen Systems” findet. Womit er...
[Weiterlesen…]23.06.2012 17:06 +Feedback
Das Durchschnittsalter der ZDF-Zuschauer liegt bei 60 Jahren. Das erklärt zum einen die Programmstruktur, zum anderen das Werben der Mainzer um Zuschauer, die nicht nur zum Schlafen ins Bett gehen. So hat sich das ZDF meine Empfehlung zu Herzen genommen und bietet demnächst eine neue Sendung an: Im Bett im Paula. In der neuen Serie werde, verspricht das ZDF, “Heikles und Heißes genauso wie Peinliches und Skurriles angesprochen”, also das ganz normale ZDF-Programm für Senioren.
20.06.2012 19:04 +Feedback
Noch schlimmer ist, dass man den Moderatoren ansieht, wie lustlos sie ans Werk gehen. Gestern Guttenberg, heute der Euro, morgen die Importbräute. Und zwischendurch ein Hauch von Selbstkritik: Sind die Medien am schlechten Ruf der Politik schuld oder verhält es sich umgekehrt? Fest steht: Die Moderatoren haben wenig Zeit, sich auf die Sendungen vorzubereiten, sie tanzen auch auf anderen Hochzeiten, moderieren Betriebsfeste, stellen Sinnfragen auf Kirchentagen und bereichern Charity-Galas durch ihre Anwesenheit. http://www.welt.de/kultur/article106634708/Schafft-endlich-die-Fernseh-Talkshows-ab.html
Das meint der Leser:
Mal wieder typisch Broder!
Man kann es nicht mehr hören. Diese Brodersche Überheblichkeit, Eitelkeit und Schulmeisterei hängt einem langsam zum Hals heraus. Warum geht er nicht mit gutem Beispiel voran und leistet...
19.06.2012 16:54 +Feedback
Die deutschen Freunde Palästinas melden, bei Ausschreitungen in einem palästinensischen Flüchtlingslager im nördlichen Libanon seien am Montag vier Palästinenser getötet worden. “Dreiundzwanzig weitere Personen wurden bei den Zusammenstößen zwischen palästinensischen Jugendlichen und libanesischen Armeesoldaten verletzt… Zu dem blutigen Zwischenfall in Nahr al-Bared bei Tripoli kam es, als eine libanesische Militäreinheit am Rande eines Begräbnisses auftauchte. Beigesetzt wurde ein palästinensischer Jugendlicher, der am vorigen Freitag an einem Kontrollpunkt der libanesischen Armee erschossen worden war.”
Weiter heisst es in dem Bericht der Freunde Palästinas: “Im Libanon leben mehrere Hunderttausend palästinensische Flüchtlinge und ihre Nachfahren unter zumeist erbärmlichen Bedingungen. Die meisten Lager sind...
[Weiterlesen…]18.06.2012 21:57 +Feedback
In Thüringen gibt es nicht nur eine vitale Neonazi-Szene, es gibt auch die üblichen losen Assoziationen von Gutmenschen. Zuletzt haben Bodo Ramelow (SED), Martin Borowsky (Deutsch-Israelische Gesellschaft), Reinhard Schramm (Jüdische Landesgemeinde Thüringen) und Albrecht Schröter (OB von Jena) eine “gemeinsame Erklärung” abgegeben, die sich liest wie ein Kommunique des Politbüros der KPdSU zur Zeit von Leonid Breschnew. Hinter den Kulissen ist aber die wilde Wutz los.
Hier ein Schreiben des Vorsitzenden des Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Wolfgang M. Nossen, an einen Journalisten, der ihn gefragt hatte, was er von den “gemeinsamen Aktivitäten” halten würde:
Sehr geehrter Herr XYZ,
ich habe einen anderen Bodo Ramelow kennen gelernt als den, der er momentan sich outet.
Zumindest in seiner Berliner Zeit hat er sich im...
17.06.2012 08:36 +Feedback
Es gibt Träume und es gibt Alpträume. Zu den Träumen gehört die Rettung des Euro, die Energiewende und die Befriedung des Nahen Ostens. Der Alptraum aber hat nur einen Namen: es sind die Grünen. Um den Euro zu retten, wollen sie dem Patienten noch mehr von der „Medizin“ verschreiben, die ihn krank gemach hat; zugunsten der Energiewende nehmen sie steigende Energiepreise und die Zerstörung der Natur in Kauf; und was die Befriedung des Nahen Ostens angeht, wollen sie darauf hinwirken, dass der Iran in die Lage versetzt wird, Israel zu vernichten.
Die Co-Vorsitzende der Grünen, Claudia Roth, hat erklärt, ihre Partei sei entschlossen, die Lieferung deutscher U-Boote nach Israel zu verhindern, „falls diese mit Atomwaffen ausgerüstet werden können“; schon die Ausrüstung mit konventionellen Waffen sei problematisch, könnte...
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Wenn einer das unbeschreibliche Glück hat, in Osterholz-Scharmbeck am Rande des Teufelsmoors auf die Welt gekommen zu sein, dem kann man es nicht verübeln, dass er sich eine aufregende Biografie zulegt. Das fängt schon mit der Geburt an. “Ich wurde als Sohn einer studierten Hauswirtschaftsleiterin im niedersächsischen Osterholz-Scharmbeck geboren. Sie entstammt dem alten protestantischen Geschlecht der Fresenius.”
Das Geschlecht der Fresenius! Olala! Da kann ich natürlich mit den “Broder-Sängern” nicht mithalten, die singend und tanzend durch Galizien zogen, ohne jemals an der Tafel des Fresenius-Geschlechts Platz nehmen zu dürfen. Unsere Wohnung in Katowice war zwar einigermaßen geräumig, hatte aber keine Kinderstube, was mir noch heute zu schaffen macht. Und während Bodo Ramelow als “Gewerkschaftssekretär in Mittelhessen”...
16.06.2012 18:41 +Feedback
Bis jetzt hat Katja Kipping, der man zugute halten muss, dass sie wirklich gut aussieht, das bedingungslose Grundeinkommen für alle gefordert; sie wollte auch das Spaziergehen und das Nachdenken als gesellschaftliche Arbeit anerkannt wissen, die bezahlt werden müsse. Von denjenigen, die statt spazieren zu gehen oder über das Leben nachzudenken sich morgens auf den Weg machen, um bei Opel am Fließband zu stehen oder bei Aldi an der Kasse zu sitzen. Nun hat sie eine neue, noch bessere Idee: Die 100%-Steuer für Spitzenverdiener. Ab 480.000.- Euro Jahreseinkommen sollen die Einnahmen “komplett an den Staat fließen”.
Ich finde, das ist eine großartige Idee. Erstens würde ich dann gar keine Steuern bezahlen und müsste mich auch nicht jeden Tag aufs Neue ärgern, dass mit meinem Geld Arbeitsverweigerer, allein erziehende Mütter und...
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