Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

18.06.2012   21:57   +Feedback

Kleiner Mann, was tun?

In Thüringen gibt es nicht nur eine vitale Neonazi-Szene, es gibt auch die üblichen losen Assoziationen von Gutmenschen. Zuletzt haben Bodo Ramelow (SED), Martin Borowsky (Deutsch-Israelische Gesellschaft), Reinhard Schramm (Jüdische Landesgemeinde Thüringen) und Albrecht Schröter (OB von Jena) eine “gemeinsame Erklärung” abgegeben, die sich liest wie ein Kommunique des Politbüros der KPdSU zur Zeit von Leonid Breschnew. Hinter den Kulissen ist aber die wilde Wutz los.
Hier ein Schreiben des Vorsitzenden des Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Wolfgang M. Nossen, an einen Journalisten, der ihn gefragt hatte, was er von den “gemeinsamen Aktivitäten” halten würde:

Sehr geehrter Herr XYZ,

ich habe einen anderen Bodo Ramelow kennen gelernt als den, der er momentan sich outet.
Zumindest in seiner Berliner Zeit hat er sich im Bundespräsidium der Linkspartei gegen
Antiisraelische Strömungen, zusammen mit Petra Pau eingesetzt. Wir beiden hatten auch
mehrere Gespräche zum Thema der Flottille usw. und ich hatte ein sehr gutes Gefühl dabei.
Ich glaubte ihm und habe auch empfohlen, dass er der DIG beitritt. Natürlich kann man nicht
Erwarten, dass er ein Rechter wird, aber die wollen wir ja schon gar nicht.

Der liebe OB Schröter lässt sich offensichtlich nicht beirren, ich habe tatsächlich gehofft
Ebenso wie auch mein Stellvertreter Prof. Schramm, dass Herr Schröter seine Unterschrift bei
Diesem katholischen Verein zurückziehen wird, aber wie es scheint verhält er sich störrisch,
dennoch will ich in ihm noch keinen Antisemiten sehen. Wohl aber einen durch und durch pro
Palästinenser, der ja auch mit der überwiegend christlichen Stadt Beit Jala eine Partnerschaft
eingegangen ist. Davon hatte er mich seinerzeit unterrichtet, aber da es eine christliche Stadt
war, fand ich nichts Störendes daran. Allerdings wollte er auch eine israelische Stadt, aber anscheinend
ist daraus nichts geworden.

Ich hoffe dieses Thema wird bald aus den Medien verschwinden, es reizt nur die vielen Anti Israelis und es erfreut
die NPD. In diesem Sinne verbleibe ich.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang M. Nossen

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