Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

17.06.2012   00:49   +Feedback

Graf Bobby gibt sich die Ehre

Wenn einer das unbeschreibliche Glück hat, in Osterholz-Scharmbeck am Rande des Teufelsmoors auf die Welt gekommen zu sein, dem kann man es nicht verübeln, dass er sich eine aufregende Biografie zulegt. Das fängt schon mit der Geburt an. “Ich wurde als Sohn einer studierten Hauswirtschaftsleiterin im niedersächsischen Osterholz-Scharmbeck geboren. Sie entstammt dem alten protestantischen Geschlecht der Fresenius.”
Das Geschlecht der Fresenius! Olala! Da kann ich natürlich mit den “Broder-Sängern” nicht mithalten, die singend und tanzend durch Galizien zogen, ohne jemals an der Tafel des Fresenius-Geschlechts Platz nehmen zu dürfen. Unsere Wohnung in Katowice war zwar einigermaßen geräumig, hatte aber keine Kinderstube, was mir noch heute zu schaffen macht. Und während Bodo Ramelow als “Gewerkschaftssekretär in Mittelhessen” ein wildes abenteuerliches Leben führte, von 1981 bis 1990, langweilte ich mich am Strand von Tel Aviv. Nun ist Bodo Fraktionsvorsitzender der SED im Thüringer Landtag und macht in Weltpolitik. Wie es sich gehört für einen, der aus dem Geschlecht der Fresenius stammt.

So einer könnte ganz cool reagieren, wenn man ihn darauf aufmerksam macht, dass er erstens lügt und zweitens des Deutschen nicht mächtig ist. Tut er aber nicht. Sondern pöbelt auf Twitter: “Henryk M. Broder heißt bei mir ab sofort ‘Sudelbroder!’ Ich bin bekennender Legastheniker und er ein Hetzer!”

Der Substitut aus dem alten Geschlecht der Fresenius ist ein dünnhäutiges Würstchen. Wehe, man erwischt ihn mit beiden Armen im Mustopf. Von einem polnischen Juden lässt er sich schon gar nicht vorführen. Da wachen seine besten Reflexe auf: Sudelbroder, Hetzer. Hieß das früher nicht Volksschädling?

Und nun zurück nach Osterholz-Scharmbeck, zu Grünkohl und Roter Grütze, Du Ladenschwengel aus dem Geschlecht Fresenius, bevor ich mich vergesse!

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