Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

03.01.2013 20:15 +Feedback
Obwohl meine Religion es mir verbietet, vor zehn Uhr morgens aufzustehen, zwinge ich mich seit gefühlten 20 Jahren jeden Freitag, den der Herr werden lässt, dazu, gegen halb acht aufzuwachen, um mich auf meinen wöchentlichen Kommentar um 8 Uhr 8 bei Radio 1 des RBB vorzubereiten. Meistens geht es um deutsche Themen, bin ich grade im Ausland – Bayern, Island, Israel oder die USA – um die Lage in diesen Ländern. Am Donnerstag vor dem Freitag ruft mich die Redaktion an, um ein Thema zu vereinbaren. Der Rest ist Routine und Improvisation. http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article112394679/Warum-ich-nicht-mehr-fuer-den-RBB-kommentiere.html
02.01.2013 11:47 +Feedback
Kennen Sie den? Ein Referendar bereitet sich auf das Zweite Staatsexamen vor. Er ist sicher, im Fach “neuere Geschichte” geprüft zu werden und hat alles gelesen, was mit der Weimarer Republik und dem Dritten Reich zu tun hat, wozu natürlich auch die “Lösung der Judenfrage” gehört. Dann aber passiert das Unerwartete, er kommt im Fach Biologie/Zoologie dran. Die Prüfer wollen wissen, welchen Beitrag die Elefanten zum ökologischen Gleichgewicht leisten und ob es gerechtfertigt ist, sie in Zoologischen Gärten zu halten. Der Referendar wird blass und blasser, er schwitzt, er hat keine Ahnung, wo, wie und womit er anfangen soll. Schließlich reißt er sich zusammen und sagt: “Die Elefanten sind eine vom Aussterben bedrohte Spezies, das haben sie mit den Juden gemeinsam…” und referiert dann über die Ansätze zur “Lösung der Judenfrage”...
[Weiterlesen…]01.01.2013 11:07 +Feedback
Die WELT: Sie gehen mit Ihrer Homosexualität sehr offen um. Verspüren Sie manchmal Dankbarkeitsgefühle gegenüber der Gesellschaft, die Sie gewähren lässt?
Glööckler: Homosexualität wird heute toleriert. Aber: Was gibt es da zu tolerieren? Es ist auch nicht so, wie unser Bürgermeister sagt: “Ich bin schwul, und das ist gut so!” Es ist nicht gut, es ist nicht schlecht, es ist, wie es ist! Punkt! Ich werde immer als “der homosexuelle Modemacher” beschrieben. Haben Sie schon was von einem “heterosexuellen Bauarbeiter” gelesen oder einem “heterosexuellen Architekten”? Aber wenn Sie 25 Jahre angemacht und angespuckt werden, dann wird es Ihnen eines Tages egal. http://www.welt.de/kultur/article112314901/Alles-was-anders-ist-ist-in-Deutschland-verdaechtig.html
01.01.2013 10:00 +Feedback
Die Milliarden, die Griechenland “zur Verfügung” gestellt werden, kommen so am Bestimmungsort an wie einst die “Titanic” im Hafen von New York. Sie werden nur hin und her geschoben, von einem Konto aufs andere, von einer Bank zur nächsten, um die den Griechen gewährten Kredite zu refinanzieren und damit den Zusammenbruch nicht etwa der griechischen Ökonomie, sondern der Banken zu verhindern.
Derweil geht Griechenland den Bach runter, schneller und konsequenter, als es die Berichte in der “Tagesschau” und im Heute-Journal vermuten lassen. Dass die Griechen gezwungen sind, ihre Autos abzumelden, wäre noch eines der kleineren Übel; dass die Krankenhäuser ihre Patienten nicht versorgen können, weil die Medikamente unbezahlbar geworden sind, wiegt schon schwerer.
Am schlimmsten aber ist, dass einer ganzen Generation die Zukunft...
[Weiterlesen…]31.12.2012 08:16 +Feedback
Ein Umweltminister, der auf Sparflamme kocht und heizt, auf einem Elektrorad zur Arbeit fährt und dabei so entspannt wirkt wie ein Elefant auf einem Hochseil. Ein Energie-Kommissar, der nicht in der Lage ist, den Anstieg der Energiepreise zu stoppen, dafür aber den Hartz-IV-Empfängern eine weitere milde Gabe zukommen lassen möchte. Ein ARD-Intendant, der eine Zwangsabgabe in den Rang eines Solidarbeitrags erhebt, als ginge es nicht darum, seinen Hofstaat zu finanzieren, sondern Schulen und Kindergärten für alle. Und schließlich ein SPD-Kanzlerkandidat, der mit einem Vortrag in Bochum mehr verdient als eine Aldi-Mitarbeiterin in einem Jahr, und den angesichts des minimalen Risikos, zum Kanzler gewählt zu werden, schon im Vorfeld die Panik packt....
[Weiterlesen…]30.12.2012 17:41 +Feedback
sehr geehrter herr konrad,
einem bericht der “kleinen zeitung” entnehme ich, dass sie über die todesstrafen-phantasien für klimaleugner ihres kollegen parncutt ungehalten sind, weil er ihre bemühungen sabotiert hat, “in fragen der menschenrechte die universität positiv zu positionieren”, darüber hinaus aber noch nichts unternommen haben, um diesen psychopathen aus dem akademischen betrieb zu entfernen. nur zu ihrer information. parncutt schreibt in seinem manifest u.a. folgende sätze:
“Ich glaube nicht, dass Massenmördern der üblichen Art, wie Breivik, die Todesstrafe drohen sollte (…) Bei Leugnern der globalen Erderwärmung ist dies anders. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es zu Hundertmillionen Toten führen. Aus diesem Grund schlage ich vor, dass die Todesstrafe für einflussreiche Leugner der globalen Erderwärmung...
[Weiterlesen…]30.12.2012 15:45 +Feedback
Der wohl am weitesten verbreitete “Archaismus” ist der Wunsch nach Privatbesitz, nach etwas, das einem ganz allein gehört, das man mit niemandem teilen muss. So gut wie alle Versuche, das Eigentum zu kollektivieren, sind gescheitert. Das Kibbuz-Modell hat auch nur so lange funktioniert, wie die Not gerecht verteilt werden musste. Mit dem Übergang von der Mangelwirtschaft zur Überflussgesellschaft ging auch die Bereitschaft zum Teilen radikal zurück. Was von dieser Idee übrig geblieben ist, wird derzeit in einigen Großstädten als “Carsharing” vermarktet. http://www.welt.de/debatte/kommentare/article112292935/Zivilisation-ist-gut-Krafttraining-ist-besser.html
Das meint der Leser:
Genauso wie bei der Israelkritik will Broder auch bei der Beschneidung keine anderen Meinungen als die seine zulassen. Da er kaum Argumente hat pöbelt er...
29.12.2012 00:26 +Feedback
Wenn die tagesschau über die “GEZ-Neuordnung” berichtet, dann hört sich das so an, wie sich früher die Berichte des ND über die letzte Sitzung des ZK lasen: alles soll besser, schöner und transparenter werden. Schauen Sie hier ab ca. 9.20 min.
Allerdings, irgendwo da draußen soll es noch ein paar Einsiedler geben, die nicht fernsehen, Außenseiter, die möglicherweise lieber Bücher lesen als an einer “Kreuzfahrt ins Glück” mit Jessica Boehrs und Marcus Grüsser teilzunehmen, Dissidenten und Deserteure, die man in Beugehaft nehmen sollte, bis sie “Die 50 beliebtesten Weihnachtslieder der Nordrhein-Westfalen”, die Chronik der “Lindenstraße” und den Lebenslauf von Florian Silbereisen auswendig gelernt haben. Bis dahin freilich müssen sie die neue “Haushaltsabgabe” bezahlen, denn es handelt sich, sagt der Intendant des NDR, um...
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