Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

13.11.2006   17:57   +Feedback

Ersatzantisemitismus - Der Evergreen von Lechts und Rinks

Die Rede, die Dr. Dieter Graumann zum 9. November in der Paulskirche gehalten hat, hat die Vertreter der “Linkspartei” so empört, dass sie aus Protest den Saal verließen. Linken Gutmenschen darf man alles anhängen bzw. unterstellen, nur eines nicht: Antisemitismus. Das nehmen sie übel. Und wenn sie einer Partei angehören, die unter dem Label SED mieseste Israel-Hetzte betrieben und und Terroristen “Freiheitskämpfer” genannt und die noch eine Woche vor dem 9.11. in Berlin eine Konferenz zur Lösung der Palästinafrage abgehalten hat, zu der auch Hamas-Vertreter eingeladen waren, denen man die Gelegenheit geben wollte, ihre Vorstellungen von einem entzionisierten Palästina zu erläutern. Graumann sagte u.a.:

“Inzwischen ist der Antisemitismus auch bei Teilen der Linken gemütlich untergeschlupft und hat dort eine hässliche Heimat und ein recht behagliches Zuhause gefunden. Nicht so direkt, nicht so grobschlächtig wie bei den Rechten. Und bestimmt auch nicht einfach damit gleichzusetzen. Aber doch unverkennbar und viel zu oft. Auch Linke nutzen gelegentlich hasserfüllte Israelkritik, die mit Dämonisierung und Delegitimierung des jüdischen Staates verbunden wird, um faktisch antisemitische Akzente scheinbar politisch korrekt zu transportieren – zumindest auf fahrlässige, jedenfalls verantwortungslose Weise. Bei aller natürlich immer selbstverständlich absolut legitim bleibender Kritik an israelischer Regierungspolitik: Auch auf der politischen Linken gibt es mitunter den Ersatzantisemitismus, der Israel sagt und Juden meint.”

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