Es ist ja nicht so, dass wir nicht nach Washington zurück möchten, aber Rudi ist mit Angela bei George, und bevor wir vor Rudis Haustür stehen und darauf warten, dass die Party im Weissen Haus vorbei ist und Rudi heimrollt, fahren wir bei Warrenton von der 29 North ab und folgen den Schildern zum “Historic District”.  Wie machen es die Amis, die ja weder Geschmack noch Kultur noch Sinn für Geschichte haben, daß die kleinen Städte so aussehen,  als wären sie eben für einen Film über die 5oer Jahre generalüberholt worden? The Madison Tea Room in der Main St. war vor fünf Jahren noch ein Barber Shop, jetzt ist es eine feine Teestube. Nebenan, im Jimmie’s Market, gibt es Weine aus Australien und Transsylvanien, deutsches Bier, dänischen Käse, schwäbische Spätzle, englisches Shortbread, holländische (Droste), belgische (Cote d’Or) und Schweizer (Lindt) Schokolade.  Warrenton hat gerade 1o.ooo Einwohner, aber die Infrastruktur einer Metropole. Allein der Parkplatz am Warrenton Village Center ist größer als der ganze Wies’n-Platz in München. Wir fangen bei “Sears” an, wo man auf Sears-Computern kostenlos ins Netz kann, und arbeiten uns über “Borders” zu “Panera” durch. Bei Borders plündern wir die Bargain-Abteilung (“Buy 3, Get 4”), nebenan bei Panera retten wir einige Muffins, Scones, Caramel Pecan Brownies und Cinnamon Raisin Breads davor, von ein paar frustrierten Weight Watchers heimlich und würdelos verputzt zu werden. Jetzt müssen wir nur noch bei Radio Shack, Walgreens, Staples und J.C. Penny vorbei und dann gehts weiter nach Washington. Wenn nicht zu viele Malls dazwischen liegen,  werden wir zum Schabbat-Beginn wieder Inside The Beltway sein.