Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

27.03.2007   19:39   +Feedback

Privat ausgetickt

Der Vergleich der palästinensischen Stadt Ramallah mit dem Warschauer Ghetto,  wie ihn vor einem Monat der Bischof Dr. Gregor Maria Hanke während eines Besuches der deutschen Bischöfe im Heiligen Land geäußert hat, sei im Rahmen eines „privaten Gespräches“ ausgesprochen worden. Das behauptet jetzt der Bischöfliche Generalvikar von Eichstätt, Johann Limbacher, in einem Brief an einen deutschen Christen, der sich über die Aussage Hankes beschwert hatte. In dem Antwortbrief Limbachers heißt es wörtlich: „Inzwischen ist in den Medien dargestellt worden, dass es sich bei den Worten, die unserem Herrn Bischof zugeschrieben werden, um ein privates Gespräch gehandelt hat, das aus einer unmittelbaren Betroffenheit heraus entstanden ist und das anschließend wie eine offizielle Stellungnahme in den Medien kolportiert wurde.“ Weiter heißt es, dass dieses Vorgehen der Journalisten inzwischen als „unseriös und unfair“ gewertet werde.
Ein deutscher Journalist, der die Bischöfe ins Heilige Land begleitete sagte, dass Hanke seine umstrittenen Aussagen in Anwesenheit von Journalisten gesprochen habe, während deren Mikrofone liefen und sie fleißig mitschrieben. „Es ist eine Ungeheuerlichkeit, dass der Bischof jetzt behauptet, dass ihm die Worte nur zugeschrieben würden und dass die Medien diese vor Journalisten ausgesprochenen privaten Aussagen in unfairer Weise seine kolportiert hätten.“
Der Dompropst Johann Limbacher (66) diente in Eichstätt als Generalvikar seit 1989 auch unter Hankes Vorgängern Karl Braun und Walter Mixa.
Hankes Aussage hatte zu scharfen Protesten, unter anderem des israelischen Botschafters Schimon Stein, geführt und in Israel wie in Deutschland zu einer Debatte in den Medien. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hatte sich später für diese und andere Aussagen entschuldigt.
Ulrich W. Sahm, Jerusalem

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