Es gibt nur eine Alternative zur Business Class von Icelandair, die Business Class von KLM. Die Sitze sind noch breiter, der Abstand zwischen den Reihen ist noch größer und das Unterhaltungsprogramm reichhaltiger. Und so sitzen Afshin, Leon und ich 11.ooo Meter über dem Atlantik und schweben entspannt Los Angeles entgegen. Afshin hat im „Buy and fly“ in Schiphol eine große Schachtel „Anthon Berg“ gekauft, die wir langsam vergesellschaften. Das Einzige, das uns die Freude und den Genuss ein wenig verdirbt, ist der Gedanke an die etwa 3oo Passagiere, die hinter uns sitzen, eingezwängt in enge Sitze, ohne Beinfreiheit und ohne die Möglichkeit, zwischen drei Menüs (Lamm, Huhn und Fisch) auszuwählen. Nicht nur den Menschen in Afrika geht es schlecht, auch die Economy-Reisenden leiden, ohne dass sich jemand ihrer annehmen würde, kein Bob, kein Bono, kein Herbert. Und nicht einmal amnesty international oder Human Rights Watch fällt es auf, wie grausam die Menschen in der Economy behandelt werden. Wenn sie dann nach fast 12 Stunden aussteigen, mit Krämpfen in den Beinen und am Rand einer Trombose, sind sie auch noch zu schwach, um sich zu beschweren.
Da haben es die 15 Rassepferde, die im Cargo-Teil der Maschine mitfliegen, besser. Jedes Tier hat eine geräumige Box für sich, und alle 3o Minuten schaut ein Veterinär vorbei, massiert den Vierbeinern die Gelenke und flüstert ihnen was ins Ohr.  Jetzt wollen Afshin, Leon und ich nur noch wissen, ob sie auch mit „Anthon Berg“ gefüttert werden oder nur mit „Verkade puur“, was eine Schweinerei wäre, die man sofort PETA melden müsste.