Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

04.09.2007   10:58   +Feedback

Walter Laquer: Von Baader zu Bin Laden

Die Attentate der Anarchisten vor 100 Jahren oder aber der russischen Sozialrevolutionäre waren gegen besonders verhasste führende Persönlichkeiten des Regimes gerichtet, Generäle, Minister, Könige und Zaren. Es gab eine Art Ehrenkodex, der vorschrieb, dass Unschuldige nicht zu Opfern werden durften.
Wenn also ein russischer Großfürst mit Frau und Kindern in der Droschke fuhr, musste man von dem geplanten Attentat Abstand nehmen, auch wenn dadurch der Attentäter möglicherweise gefährdet wurde.

Der Terrorismus unserer Tage ist wahllos, fast nie gegen prominente Feinde gerichtet, sondern gegen Käufer in Supermärkten, Passagiere in Flugzeugen, Teilnehmer an Begräbnissen, Besucher in Cafés oder Zuschauer bei Fußballspielen. Auch die RAF war in der Wahl ihrer Opfer nicht gerade wählerisch; ob Unschuldige umkamen, war nicht sehr wichtig, aber die Aktion musste doch letztlich irgendwelchen symbolischen Charakter haben.

http://www.welt.de/welt_print/article1155626/Von_Baader_zu_Bin_Laden.html

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