Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

24.08.2007   22:18   +Feedback

Der Mohr kann kaum noch gehen

Zur Ehrenrettung des Rabbiner-Darstellers aus Wien muss schnell noch gesagt werden, dass er weder der erste noch der einzige Hochstapler ist, der mit seiner Judennummer eine umfassende Antwort auf die Frage gefunden hat: Wie bestreite ich meinen Unterhalt, ohne arbeiten zu müssen? Ich sage nur: Binjamin Wilkomirski. Der hat mit seiner Geschichte drei Jahre lang alle Kritiker zum Narren gehalten, bis er von dem Schweizer Journalisten Daniel Ganzfried enttarnt wurde. http://de.wikipedia.org/wiki/Binjamin_Wilkomirski  Ein anderer Judendarsteller, der sich zeitweise Israel Shamir nannte, schaffte es bis in die “kulturzeit” auf 3sat.  http://de.wikipedia.org/wiki/Israel_Schamir  Sogar ein so kluger, belesener, erfahrener, kritischer, sensibler, auf Ausgewogenheit, Äquidistanz und Augenmaß achtender Experte wie Ludwig Watzal lobte Shamir über den grünen Klee http://www.freitag.de/2005/22/05221501.php, um sich bald darauf von seiner eigenen Rezension zu distanztieren http://www.freitag.de/2006/06/06061502.php.
Doch die Dummen werden nicht weniger, sondern nur immer dümmer. Und deswegen konnte sich auch Moishe Arye Friedman, „unbequemer Quälgeist im Namen Jahwes“, Spross “einer seit Jahrhunderten im Raum der österreichisch-ungarischen Monarchie eingesessenen Rabbiner-Familie”, darauf verlassen, dass ihm sogar der Herausgeber der National-Zeitung, Gerhard Frey, ein praktizierender Philosemit, den roten Teppich ausrollt, wenn er, Friedman, nur das sagt, was Frey hören will.  http://www.national-zeitung.de/Artikel_02/NZ28_2.html
Als Friedman dann nach Teheran reiste, um an der Seite von Nazis und Holocaustleugnern an einer Konferenz teilzunehmen, die von Präsident Ahmadineschad einberufen wurde, um der Welt zu beweisen, dass es a) den Holocaust nicht gegeben hat und er b) maßgeblich von den Zionisten initiiert wurde, avancierte er von einem Wiener Nebuchanten zu einer Zelebrität. http://www.stern.de/politik/ausland/:Holocaust-Konferenz-Deutsche-Nazis/578302.html Doch man mußte nur die Rede lesen, die er in Teheran hielt, um zu sehen, wer da herumhampelte: Ein armes Würstchen, das gerne eine dicke Salami geworden wäre. http://www.nationalanarchismus.org/Nationalanarchismus/teheran_holocaust_konferenz_1/Moishe_Arye_Friedman/moishe_arye_friedman.html
http://www.nationalanarchismus.org/Nationalanarchismus/teheran_holocaust_konferenz_2/teheran_holocaust_konferenz_2.html
Und nun ist Moishe Arye Friedman so pleite, dass er nicht einmal Konkurs anmelden kann. Und siehe da: keiner seiner Freunde kommt ihm zu Hilfe. Weder der Präsident der Islamischen Republik Iran noch der Herausgeber der Nationalzeitung. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann kaum noch gehen. Bis ein neuer Judendarsteller aus dem Nichts auftaucht und seine Dienste der antisemitischen Internationale anbietet, wollen wir uns die Zeit mit einer kleinen Denksportaufgabe vertreiben: Da kommt ein Mann nach Wien, behauptet, er heiße Casanova Mortadella, sei der Kardinal von Monte Blanco und habe soeben eine ultraorthodoxe antipapistische Gemeinde gegründet. Wie lange würde es maximal dauern, bis er in der psychiatrischen Abteilung des AKH landen würde?

Siehe auch:
http://eisberg.blogsport.de/2007/04/27/neturei-karta-der-antisemiten-liebste-juden/

 

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