Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

20.09.2007 14:29 +Feedback
Seit der Verhaftung dreier Jihadisten im Sauerland ist die wachsende Zahl zum Islam konvertierter Deutscher das Thema in allen Medien (gemeint sind dabei stillschweigend stets »autochthone« Deutsche). Als ob nicht bereits seit Jahren Konvertiten wie Ayyub Axel Köhler, Vorsitzender des Zentralrates der Muslime, in Führungspositionen islamischer Verbände in der öffentlichen Diskussion um den Islam eine wichtige Rolle spielen würden, ebenso wie Konvertitinnen beim Kampf ums Kopftuch. Nun durften uns allerlei religiöse Dampfplauderer aufs neue in den Feuilletons mit ihren Erweckungserlebnissen belästigen.
Angesichts der offenbar gewordenen Möglichkeit, dass die »home-grown«-Jihadisten in Deutschland auch auf Namen wie Fritz oder Daniel getauft sein können, wird nun über das Terrorismuspotenzial unter Konvertiten spekuliert. Und wie bei der Diskussion um Islam und Islamismus generell wird auch hier schnell davor gewarnt, Verbindungslinien zwischen den ideellen Motiven von Konvertiten und terroristischen Neigungen zu ziehen. Denn das käme ja einem Generalverdacht gleich. »Die Vorstellung, dass insbesondere Konvertiten anfällig für extremistische Positionen sind, weise ich entschieden zurück«, erklärte denn auch der Konvertit Köhler.
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