Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

17.10.2007   16:03   +Feedback

Kraft durch Freunde und ein Platz am Fenster

Von der Frage, ob der Verzehr von Schweinefleisch homosexuell macht oder nur der Moral abträglich ist, sind nur es nur wenige Schritte zu der Mutter aller Fragen: Kann ein Jude ein Antisemit sein? Spätestens seit Theodor Lessings Buch über den “jüdischen Selbsthass” ist diese Frage umfassend und eindeutig beantwortet. Es dauert halt nur eine Weile, bis die Antwort in das allgemeine Bewußtsein eingesickert ist. Und bei den Richtern dauert es noch ein wenig länger. Denn eine Gesellschaft, die zuerst alles unternimmt, um die Juden zu vernichten und dann ebenso beflissen darüber wacht, dass die Davongekommenen nicht rückfällig werden, braucht den antisemitischen Juden als Alibi, Kronzeugen und Pojektionsgestalt. Der wiederum glaubt, dass er bei der nächsten Zugfahrt einen Fensterplatz bekommt, wenn er sich nur heftig genug von Israel und dem Zionismus distanziert. Was früher der Übertritt zum Christentum war, das ist heute die Konversion zum “Antizionismus”, eine säkulare Taufe, “das Entreebillet in die europäische Kultur‘ (Heine), und die ist nun mal antijüdisch. Manche jüdischen Antisemiten sind Überzeugungstäter, andere nur Opportunisten. Allen gemeinsam ist, dass sie auf Zeit spielen, sollte es zum Ernstfall kommen, werden sie als letzte entsorgt werden, wie die jüdischen Kapos in den Lagern. Denn der echte Antisemit kennt kein Erbarmen, nicht einmal mit seinen “jüdischen Freunden”, mit denen er sich so lange schmückt, wie es ihm nützt.
Aber bis es so weit ist, erlebt der antisemitische Jude nicht nur Konjunktur sondern auch Kraft durch Freunde. Wie der Wiener Rabbinerdarsteller Moishe Arye Friedman, der sich derzeit in Teheran herumtreibt und über die Verbrechen der Zionisten doziert: Sie “nutzen das Problem des Holocaust, um mit Hilfe anderer kriminellen Regimes ihre eigenen Verbrechen zu verklären. Sie behaupten, dass sechs Millionen Juden in Europa ihr Leben verloren haben. Sie haben sogar die Propaganda gegen das deutsche Volk instrumentalisiert, um Deutschland wegen der Ermordung von sechs Millionen Juden zu boykottieren. Die Zionisten standen selbst hinter dem Zweiten Weltkrieg. Sie standen selbst hinter der Propaganda gegen Deutschland. Sie haben immer wieder die Zahl sechs Millionen wiederholt. Nach dem Krieg haben sie viele Wahrheiten verklärt und haben gelogen und haben behauptet, dass es einen Holocaust gab. Sie haben behauptet, wenn jemand es wagt unsere Statistiken und unsere Geschichten in frage zu stellen, wird er bestraft. Deswegen müssen wir den Holocaust als eine große Lüge betrachten. [...] Wenn wir eine bessere Welt haben wollen, müssen wir diese Lüge endlich loswerden. Die Zionisten missbrauchen das Problem des Holocaust, um ihr Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verklären. Die Holocaust-Lüge geht so weit, dass heute jeder Gott und Religion in Frage stellen kann, ohne ein Problem zu bekommen. Wenn man aber den Holocaust leugnet, wird man bestraft…”
Ist das schon Antisemitismus oder noch “legitime Kritik”?  Oder nur ein Fall für Dr. Dieter: “Das Problem ist: Mach einem Bekloppten klar, dass er bekloppt ist!”

Das Original: http://isna.ir/Main/NewsView.aspx?ID=News-1013944&Lang=P
Und die Übersetzung; http://www.honestlyconcerned.info/bin/articles.cgi?ID=IR29307&Category=ir&Subcategory=19

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