Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

05.12.2007   09:16   +Feedback

Nichts Genaues weiss man nicht

Der Bericht enthält keine Gewissheiten, sondern schränkt seine Erkenntnisse nahezu durchweg mit Vokabeln wie „wahrscheinlich“, „vielleicht“ und „möglicherweise“ ein. Nichts Genaues weiß man also anscheinend nicht, und die Schlussfolgerung liegt mehr als nahe, dass die Geheimdienste nach dem Irak-Krieg vor allem nicht schon wieder für eine folgenreiche Lageeinschätzung verantwortlich gemacht werden wollen. Eine Legitimation für einen Militärschlag gegen den Iran stellt das Dokument daher zweifellos nicht dar, aber dass es eine Entwarnung gibt, wie in den westlichen Medien und der Politik überwiegend erklärt wird, lässt sich nach seiner Lektüre erst recht nicht behaupten. Teheran weigert sich nach wie vor, seine atomaren Ambitionen offen zu legen, und es verfolgt seine Vernichtungspläne gegenüber dem jüdischen Staat trotz aller Sanktionen weiter – eine Tatsache, die auch der NIE-Bericht nicht in Abrede stellt. In Israel fielen die Reaktionen auf ihn denn auch völlig anders aus als hierzulande: „Es gibt vieles, was man in Bezug auf das iranische Nuklearprogramm tun kann, aber es ist wichtig zu erwähnen, dass Worte keine Raketen stoppen“, sagte beispielsweise Verteidigungsminister Ehud Barak. „Es muss Aktivitäten geben, in Form von Sanktionen und auf diplomatischer Ebene, aber genauso auf anderen Ebenen.“ Die Möglichkeit einer bewaffneten Intervention ist darin eingeschlossen, auch wenn es höchst unwahrscheinlich ist, dass es sie in nächster Zeit geben wird.
http://lizaswelt.blogspot.com/2007/12/sag-niemals-nie.html

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