Papst sagt Besuch des Dalai Lama ab
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Nur zur Erinnerung: Welcher “Staatsmann ohne Staat” war immer wieder gern gesehener Gast im Vatikan, obwohl er für zahllose Terroanschläge verantwortlich war?
Kein anderer Poliitiker wurde so oft im Vatikan empfangen wie er. - Diesmal wird unter den Einsendern eine Kefiya verlost.

Und hier die Stellungnahme eines Kollegen des Heiligen Vaters:

Sehr geehrter Herr Broder,
so sehr ich sonst Ihre scharfe Feder schätze, der Kommentar “Das Imperium kneift” ist m.E. völlig ungerecht.

Sie werden sich daran erinnern, welche Folgen der Protest der niederländischen Bischöfe gegen die Judenverfolgung während der deutschen Besatzung in den Niederlanden hatte. (Disclaimer: Der Protest war zwar richtig und notwendig, aber die Folgen doch sehr bitter.)

Angela Merkel hat mit ihrem anerkennenswerten Empfang des Dalai Lama eigentlich nur die Wirtschaftsbeziehungen zu China aufs Spiel gesetzt. Das war o.k., aber selbst deswegen ist sie ja von bestimmten Kreisen noch kritisiert worden.

Dagegen muss das Oberhaupt der kath. Kirche sehr wohl abwägen, ob durch Äusserungen oder Handlungen das Leben von Christen gefährdet würde. Obwohl in China keine “spontanen” Racheaktionen wie in islamischen Ländern zu erwarten sind, besteht dort sehr wohl die Gefahr, dass kath. Christen der sog. patriotischen und besonders der Untergrund-Kirche eine Verärgerung der Zentralregierung mit intensiverer Verfolgung bezahlen müssen.

Der - von Ihnen vermutlich gemeinte - Empfang von Arafat durch den Vorgänger von Benedikt XVI. war auch unter kath. Christen damals keineswegs unumstritten. Obgleich ein solcher Empfang in Israel verständlicherweise nicht gern gesehen wurde, so war und ist er doch keinesfalls als päpstliche Billigung von Terror- und Gewaltakten der PLO zu deuten.

Mit freundlichem Gruß

Klaus S.
Aachen