Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

22.02.2008   20:51   +Feedback

“Juden greifen an!”

Vor kurzem hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft Anklage wegen versuchten Totschlags gegen einen 22 Jahre alten Frankfurter mit Migrationshintergrund erhoben, der im September 2007 einen Rabbiner auf offener Straße angefallen und mit einem Messerstich schwer verletzt hatte. Während der Täter nach Auffassung der Staatsanwaltschaft den Tod seines Opfers “billigend in Kauf genommen” hatte, versicherte der Messerstecher, er habe ohne Tötungsabsicht gehandelt und nur “aus Angst” vor dem ihm körperlich überlegenen Mann zum Messer gegriffen.
So ist es eben mit den Antisemiten - sie werden immerzu von den Juden provoziert und setzen sich nur zur Wehr. Und damit die Juden endlich aufhören, sie zu provozieren, müssen die Antisemiten was gegen die Juden unternehmen. So betrachtet, sind die Juden nicht nur die Ursache des Antisemitismus, der Antisemit ist immer das Opfer des Juden, der ihn auf Trab hält. Der Frankfurter Messerstecher handelte in Notwehr, die Macher von Radio Maryja verteidigen die polnische Ehre gegen die Juden http://derstandard.at/?url=/?id=3235199 und die Iraner rufen den Sicherheitsrat an, weil sie sich von Israel bedroht fühlen, dessen baldiges Ende zu verkünden sie nicht müde werden. http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1203518555000&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull, http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/7256915.stm Derweil zeigt sich das “Quartett” besorgt über den “Mangel an Fortschritten” bei den Verhandlungen mit den Palästinensern. Die Gespräche, so das Quartett, müßten weitergehen - trotz der palästinensischen Raketenangriffe auf Israel. Um die Lage in Gaza zu verbessern, müsse Israel “die Grenzen zum Gazastreifen öffnen”.
Angesichts der etwa 4oo Kassam-Raketen, die seit Anfang 2008 von Gaza nach Israel abgefeuert wurden, keine unbillige Forderung. Offene Grenzen würden nicht nur die humanitäre Lage in Gaza verbessern, sondern auch den Einsatz der knappen Ressourcen optimieren. Der Sprengstoff könnte direkt vor Ort deponiert werden. Und statt Raketen zu basteln, könnten die technikbegeisterten jungen Menschen was Richtiges lernen. Selbstverteidigung oder so.

Siehe auch: 
http://youtube.com/watch?v=rPm70CPle-Q

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