Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

22.05.2008   09:37   +Feedback

Rettet die Vorurteile!

Es gibt nur wenige Dinge, die ich hasse: Aal in Aspik, Karneval in Köln, Frauen in Leggins, Männer in Unterhemden, Labskaus in Hamburg. Nichts aber hasse ich so sehr, wie die Pein, mich von einem Vorurteil verabschieden zu müssen. Zum Beispiel dem, Juristen seien borniert, humorlos und überhaupt leicht daneben. Vorgestern war es wieder so weit. Ich las im Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht (“Roter Elefant”) im Rahmen der Reihe “Justiz und Kultur” aus “Hurra, wir kapitulieren!”, anschließend gab es ein Gespräch mit Martin Doerry. Eingeladen hatte die Hausherrin, Konstanze Görres-Ohde, bis vor kurzem Präsidentin des OLG Schleswig, eine Charmebombe von extremer Sprengkraft. Hätte ich sie vor 4o Jahren kennengelernt, hätte ich sie geheiratet oder wenigstens mein Jura-Studium beendet. Auch das Publikum war großartig. Völlig entspannt und aufgekratzt rollte ich wieder nach Hamburg zurück, kam kurz vor Mitternacht im “Atlantic” an und wollte noch kurz TV schauen. Innerhalb von Sekunden war die gute Laune weg. Hajo Schumacher und H.H. Tiedje versuchten, Sahra Wagenknecht zu interviewen. Ebenso gut hätten sie versuchen können, Wasser in Wein zu verwandeln oder in einer alten Bulette einen Diamanten zu finden. Ich zappte weiter und stieß auf Egon Bahr im Gespräch mit Peter Scholl-Latour, die Geistersrtunde auf n-24. Gegen die beiden sind Waldorf und Statler zwei jugendliche Helden. Gott sei Dank, es gibt noch Vorurteile, die ich weiter pflegen kann, dachte ich. - Und so geht es mit den Vorurteilen weiter:

http://www.rbb-online.de/fernsehen/programm.jsp?key=ID112746422&noExport=true

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