Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
03.05.2008 10:02 +Feedback
Schon wieder was Neues. Nach der Erfindung der “Islamophobie”, die sich u.a. darin äußert, dass halb Europa auf die Knie geht, wenn in Islamabad ein paar dänische oder holländische Fahnen verbrannt werden - von Feinschmeckern, die einen Gouda nicht von einem Esrom unterscheiden können -, kommt jetzt eine neue Phobie auf den Markt der Albernheiten: die “Iranophobie”, erfunden von einem bis dato unbekannten israelischen Historiker Haggai Ram, den Gudrun Harrer, die Außenpolitik-Redakteurin des Wiener STANDARD, in der Negev-Wüste aufgespürt hat. Ram schreibt ein Buch über die in Israel grassierende “Iranophobie” und Harrer trägt die Kunde darüber in die Welt, wie ein friedfertiges, durch und durch demokratisches Land dämonisiert wird - der Iran. Gudrun Harrer, die sich auch gern vom muslim-markt interviewen läßt, weiss, was sie tut, und deswegen schreibt sie auch:
“Hier darf der Satz nicht fehlen, dass Ram im Gespräch mit dem Standard das iranische Atomprogramm und die Person von Präsident Mahmud Ahmadi-Nejad keineswegs bagatellisiert. Aber der Satz wird ihm (und auch der Überbringerin der Botschaft) nichts nützen, Ram wird trotzdem des Antisemitismus (beziehungsweise des jüdischen Selbsthasses), der Unterstützung von Holocaust-Leugnung, des Antizionismus sowieso, aber vor allem des Irreseins bezichtigt werden.”
Und nicht zu Unrecht, Frau Gudrun, nicht zu Unrecht. Mehr steht hier: http://derstandard.at/?url=/?id=3320445
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