Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

19.06.2008 16:40 +Feedback
Zu der Meldung “Mit solchen Freunden braucht Israel keine Feinde mehr”, die wir von http://wind-in-the-wires.blogspot.com/ übernommen haben, teilt uns Kay Schweigmann-Greve von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Hannover mit:
Wir essen hier in Hannover zwar gerne Fallafel und hören auch manchmal Klezmer, dennoch lege ich großen Wert darauf, nicht mit irgendwelchen „Palästinafreunden“ in einen Topf geworfen zu werden! Zunächst: Nicht ich habe die Veranstaltung mit Herrn Paech organisiert, wie man es aus Ihrer Formulierung vermuten könnte, vielmehr hat mich ai angesprochen, ob ich bereit sei, bei einer Veranstaltung mit Herrn P. eine israelfreundliche Sicht zu vertreten, ein Vertreter der „Palästinainitiative“ sei gleichfalls dabei. Das habe ich zugesagt und im letzten Mitgliederrundbrief der DIG habe ich unsere Mitglieder aufgefordert, dort auch hinzugehen und nach Möglichkeit auch den Mund auf zu machen. Im Unterschied zu Ihren Informationsgebern bin ich tatsächlich der Meinung, dass es nicht reicht, schöne Israeltage zu organisieren (das tut in Hannover auch die DIG und niemand anderes!), sondern sich offensiv mit Leuten auseinanderzusetzen, die hierzulande Israel diffamieren, wie z. B. Herr Paech.
Wenn amnesty und die Palästinainitiative zu einer Veranstaltung einladen, dann gehe ich davon aus, dass der Saal auch ohne uns voll wird und zwar nicht nur mit unbelehrbaren Judenhassern, sondern mit vielen Leuten, die sich ohne viele Vorkenntnisse informieren wollen. Es ist nach meinem Verständnis Aufgabe der DIG, gerade in solchen Zusammenhängen der dort vertretenen Position zu widersprechen. Wenn es den Kritikern dieses Vorgehens ernst damit ist, Israel gegen üble Propaganda zu verteidigen und auf das Israelbild in dieser Gesellschaft Einfluss zu nehmen, dann gehen sie zu derartigen Veranstaltungen und sorgen dafür, dass „Völkerrechtlern“ und „Sachverständigen“ dieser Art energisch widersprochen wird. Dass derartige Veranstaltungen kein Vergnügen sind brauche ich hoffentlich nicht zu betonen!
Ich hätte mir gewünscht, dass Sie sich zunächst über den tatsächlichen Sachverhalt informieren, bevor Sie in dieser Art Beschuldigungen kolportieren.
Mit freundlichen Grüßen
Kay Schweigmann-Greve
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