Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

07.08.2008   23:43   +Feedback

‘tschuldigung, liebe Kanalratten!

Wenn ein, sagen wir es höflich: „Abruti“, der im Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11.9. von „Gebäudeabrissen“ spricht, mal sentimental wird, dann begründet er sein Verständnis für den Mord an acht jungen Jeschiva-Studenten in Jerusalem damit, diese seien „keine gewöhnlichen Betbrüder“ gewesen, „sondern studierten in der Kaderschmiede für Siedler, also für Landräuber“. Sie wurden, nur so kann man diesen Satz verstehen, sozusagen präventiv umgebracht, bevor sie das Gelernte in die Tat umsetzen konnten. Eine solche Äußerung ist natürlich nicht antisemitisch, sie ist nur israelkritisch.

Wenn’s Judenblut vom Messer spritzt, geht’s eben manchem Nahostexperten gleich nochmal so gut. Ein Unbehagen beschleicht die kalten Brüder erst, wenn ich den Mordversteher eine „Kanalratte“ nenne. Das gehe zu weit, rufen sie, das sei menschenverachtend.

Das finde ich nicht, möchte mich aber trotzdem für den Vergleich entschuldigen. Bei den Kanalratten.

 

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