Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

12.09.2008   17:20   +Feedback

9/11 am Appelhofplatz

Auf einen besonders ekligen und schmierigen Kommentar zum Jahrestag von 9/11 (http://gffstream-2.vo.llnwd.net/c1/radio/politikum/wdr5_politikum_20080910.mp3) reagierten einige WDR-Hörer mit Beschwerdebriefen an den Sender, wo man auch außerhalb der närrischen Jahreszeit viel Sinn für Humor hat, wie aus der folgenden Antwort hervorgeht:

Sehr geehrter Herr XYZ,
danke für Ihre Kritik. Ja, ich war an Ground Zero: noch einen Tag vor
dem Anschlag und dann einige Wochen danach als Korrespondent im
ARD-Studio New York. Das, was ich das frage, hat sich mir aufgedrängt,
nachdem ich genau beobachtet habe, wie die Ermittlungen dazu verlaufen.
Ich muss nicht auf unergründlichen Verschwörungstheorien zurückgreifen.
Haben Sie denn Trümmer gesehen? In Pennsylvania und in Washington? Wenn
Sie mir einen Hinweis geben könnten, wäre ich dankbar. Warum sind die
Mitschnitte der Tower mit den Flugzeugen nicht veröffentlicht worden?
Wie und unter welchen Umstände konnte Atta seinen Weg von Ägypten über
Hamburg in die USA machen? Ich hätte noch viele Fragen. Und in der Tat:
Beweise habe ich keine, aber ich bin irritiert und argwöhnisch. Denken
Sie doch auch die Aufregung um die angeblichen Milzbranderreger-Briefe.
Haben sie gehört, woher die gekommen sind? usw.
Also: Hier Fragen zu stellen ist eigentlich eine journalistische
Aufgabe, meine ich, nicht zu schweigen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kapust

Ich verkneife mir an dieser Stelle jeden Hinweis darauf, was “Kapust” im Polnischen bedeutet, obwohl es sehr aufschlussreich wäre. Es reicht darauf hinzuweisen, dass es offenbar die Vorsehung war, die Wolfgang Kapust schon einen Tag vor dem Anschlag zu Ground Zero geführt hat, als es Ground Zero noch nicht gab. Da standen die Türme noch, einen Tag später waren sie weg, was den Mann aus Köln schwer irriert haben muss. Was schließlich dazu geführt hat, dass er sieben Jahre später einen Kommentar schrieb, der ihm eingefallen war, nachdem er volltrunken das Brauhaus Sion verlassen hatte, um noch einen Absacker im Braushaus Päffgen zu sich zu nehmen. Dafür gibt es zwar keine Beweise, aber irritiert und argwöhnisch wird man ja noch sein dürfen. Alaaaaaf allerseits!

PS. Von Rechtsextremismus versteht er auch was:
http://www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/details.html?tx_wdr5ppfe_pi1[showUid]=1261356&tx_wdr5ppfe_pi1[beitragsUid]=10298&cHash=bcee41f6dc

 

 

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