Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

22.12.2008   10:02   +Feedback

Schmidt und das humanitäre Argument

Im Interview mit Frank Schirrmacher und Patrick Bahners spricht sich Helmut Schmidt nochmal gegen die Interventionen in Bosnien-Herzegowina und Kosovo aus: “Leider erleben wir, was das Völkerrecht angeht, im Augenblick nur Rückschritte, nicht nur bei den Amerikanern, sondern auch auf deutscher Seite. Was wir im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina gemacht haben, verstieß eindeutig gegen das damals geltende Völkerrecht.” Grund: “Die Führungsmacht der Vereinigten Staaten war der Meinung, man könne doch nicht zusehen, wenn auf der Balkan-Halbinsel die Völker aufeinanderschlügen.” Er selbst hätte das schon gekonnt und verweist auf seine damaligen Diskussionen in der Zeit-Redaktion, aber: “Das humanitäre Argument hat so viel seelisches Gewicht, dass die Frage, ob das auch alles rechtens sei, gar nicht aufkam.” Die butterzarten Interviewer kommen leider nicht auf die Frage, was man sonst hätte tun können. Sie fragen nur: “Wie erklären Sie sich diesen Rückschritt des Rechtsbewusstseins?” http://www.perlentaucher.de/feuilletons/2008-12-22.html#a22654

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