Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
18.12.2008 01:09 +Feedback
Es ist schon niedlich, täglich mitanzusehen, wie in einem Land, in dem man bis vor kurzem keine Probleme damit hatte, festzulegen, wer Jude ist, die besten und hellsten Köpfe sich an der Frage abarbeiten, wer Antisemit ist. Statt sich mit den Antwort zufrieden zu geben: “Antisemit ist, wer Juden noch weniger leiden kann, als es an sich natürlich ist”, drehen sie sich so lange um sich selbst, bis sie endlich die Formel für die Quadratur des Kreises gefunden haben. Jetzt hat es auch den in Leipzig weltberühmten Philosophen Georg Meggle erwischt, der im Rahmen einer “Ringvorlesung” über “Deutschland, Israel, Palästina” auch Referenten eingeladen hatte, deren wissenschaftliche Reputation an jeder anderen Fakultät nicht einmal dazu ausgereicht hätte, den Overhead-Projektor zu bedienen. Nun schreitet auch Meggle, dem “Klarheit und Deutlichkeit am wichtigsten sind”, zur Tat und legt fest:
Antisemitisch ist eine Einstellung genau dann, wenn ihr zufolge ein Jude schon allein deswegen weniger wert sein soll, weil er Jude ist.
Antisemitisch ist ein Verhalten (auch ein sprachliches) genau dann, wenn sich in ihm eine antisemitische Einstellung manifestiert.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29337/1.html
Das ist einfach genial, wie die Faustregel; “Die Basis ist die Grundlage des Fundaments”. Jetzt warten wir gespannt auf die nächste Ringvorlesung. Über “Maggi, Meggle und die Montagsdemos”.
Siehe auch:
http://www.uni-leipzig.de/~philos/meggle/&publikationen/1996d.pdf
http://www.conne-island.de/nf/121/3.html
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