Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

03.02.2009   09:59   +Feedback

Tamilen - allein zu Haus

Seit 1983 kämpfen die Tamilen auf Sri Lanka (Ceylon) für einen eigenen Staat, weil sie von den Singhalesen unterdrückt werden. Würde der Boden der deutschen Geschichte bis nach Colombo reichen, gäbe es in Deutschland längst Demos, deren Teilnehmer “Wir sind alle Tamil-Tiger!” und “Singhalesen sind Faschisten, morden Kinder und Zivilisten!” schreien würden. Aber solche Demos gbt es nicht und nicht einmal Norbert Blüm, die rheinische Stimmungskanone, hat jemals eine Rede zugunsten der Tamilen gehalten, die er mit den Worten “Gerade wir als Deutsche…”  eingeleitet hätte. Auch auf einen Essay von Ekel Alfred (“Warum ich Sri Lanka kritisiere”) warten wir bis jetzt vergeblich. Man weiss wenig über derzeitige Offensive der Regierungsarmee, weil sie keine Journalisten ins Kampfgebiet lässt, fest steht nur, dass Zivilisten zu Schaden kommen, ohne dass sich das Weltgewissen regen würde. Keiner schreit “Death to the Sri Lankans!” und kein spanischer Richter leitet ein Verfahren wegen Kriegsverbrechen kein. Das haben die Tamilien davon, dass sie in einer Gegend leben, in der es keine Juden gibt. http://news.yahoo.com/s/ap/20090202/ap_on_re_as/as_sri_lanka_civil_war

Siehe auch:
Die LTTE kämpft seit rund 25 Jahren für einen eigenen Staat der Tamilen im Norden der Insel Ceylon und hatten dort in den vergangenen Jahren de facto die Kontrolle übernommen. Zuletzt musste die Rebellen jedoch heftige Verluste im Kampf gegen die Regierungstruppen hinnehmen, denen es gelang, wichtige Gebiete zurückzuerobern. Der Bürgerkrieg hat bereits mehr als 70’000 Menschen das Leben gekostet.
http://www.nzz.ch/nachrichten/international/viele_opfer_nach_erneutem_angriff_auf_krankenhaus_in_sri_lanka_1.1856323.html

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