In der taz von heute stellt der in und um Heidelberg weltberühmte Erziehungswissenschaftler Prof. Micha Brumlik eine interessante Behauptung auf: die “Hamas-Bewegung” und die “gegenwärtige Regierung Israels” wollen dasselbe, nämlich: “Die ausschließliche Kontrolle über das ganze Territorium sowohl der Westjordanlands als auch Israels.” Das ist scharf beobachtet, genau analysiert und sauber belegt.
Auf der einen Seite mit der “der Charta der Hamas”, auf der anderen Seite mit der “der israelischen Siedlungspolitik”, konkret:
“Kürzlich hat Israels rechte Regierung zudem zwei auf palästinensischem Autonomiegebiet gelegene, von orthodoxen Juden verehrte Gräber von Erzmüttern und -vätern völkerrechtswidrig dem nationalen Kulturerbe zugeschlagen und mit Unterstützung des Verteidigungsministeriums in Ariel, einer Hochburg fundamentalistischer Siedler, ein unbedeutendes College zu einer Universität erklärt - ein Vorgang, der auf schärfsten Protest der bestehenden israelischen Universitäten gestoßen ist.”
Die völlige Bedeutungslosigkeit des College in Ariel ergibt sich schon daraus, dass Prof. Micha Brumlik dort noch nicht unterrichtet hat. Davon abgesehen zeugt die Umwidmung eines College in eine Universität von der Maßlosigkeit einer Siedlungspolitik, die auch vor Gräbern nicht haltmacht.
So legt Brumlik nicht nur Sachkenntnis sondern auch einen Hang zur Äquidistanz an den Tag. Was der Hamas ihre Kassamraketen, das ist den Siedlern ihr College. An eye for an eye, tit for tat. Und Micha für Muhammad:
http://www.youtube.com/watch?v=72qYrwHo_zU&feature=player_embedded