Wann immer ich “Big Brother” oder ein ähnliches Format geschaut habe, stellte sich mir immer eine Frage, die mir niemand beantworten konnte: Wo kommen diese Zombies, diese Gespenster in Menschengestalt her? Wo leben sie, was machen sie, wovon bezahlen sie ihre Miete, ihr Bier, ihren Fitness-Trainer und ihren Ausstatter?

Und vor allem: Wie können sie es sich, falls sie einen Beruf haben und einer Arbeit nachgehen, leisten, wochenlang auszusetzen? Es sind doch nicht alles Rentner, die Lösegeld bekommen, wenn sie nur versprechen, keine Kunst zu produzieren.

Die selbe Frage kam mir in den Sinn, als ich die Berichte über die Kreuzfahrt der “Friedensflotte” nach Gaza sah. Wer sind diese Leute, wo kommen sie her? Sind es “jüdische Intellektuelle”, die bereits den JCall-Aufruf unterschrieben haben und sich nun überzeugen wollen, dass der Ruf auch in Gaza angekommen ist. Sind es Menschen aus sozialen Brennpunkten, die sich keinen Urlaub im Club Med leisten können? Allein erziehende Mütter und Väter, die dringend eine Abwechslung brauchen? Bankrotteure auf der Flucht vor dem Gerichtsvollzieher?

Nun, wenn Sie diesen Bericht hier gesehen haben, werden Sie wissen, wer auf der “Marimba” und den anderen Schiffen durch das Mittelmeer dampfte: Menschen, die man sonst nur an Minigolf-Plätzen findet und die dermaßen unterbelichtet sind, dass sie nicht einmal bei “Big Brother” andocken dürften. Und die für jedes Abenteuer zu haben sind, an dessen Ende sie so tun können, als hätten sie einen Flugzeugabsturz über dem Bermuda-Dreieck überlebt. Schauen Sie sich nur die Gesichter der Helden bei ihrem Empfang an. Nicht einmal Juri Alexejewitsch Gagarin war nach seiner Heimkehr so aufgeregt und so glücklich.

Nun würde ich nur noch gerne wissen, wer die Reisekosten bezahlt hat. Die Partei? Die Fraktion? RTL 2 war es jedenfalls nicht.