Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
14.05.2010 11:44 +Feedback
Der Anwalt der “Tochter” hat dem “Perlentaucher” eine Unterlassungserklärung geschickt, in der er u.a. erklärt, seine Mandantin habe mit der “israelfeindlichen Organisation ‘Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost’” nicht das Geringste zu tun.
Dass die Tochter als bekennende Antizionistin und gestresste Leserbriefschreiberin mit einem gerechten Frieden im Nahen Osten nicht viel an der Strickmütze hat, dürfte inzwischen allseits bekannt sein. Zur Verbindung der Tochter mit der in Washington, Jerusalem, Ramallah und Malsburg-Marzell lange herbeigesehnten Vereinsgründung der „Jüdischen Stimme…“ lässt sie ihren Anwalt hingegen schreiben:
“So behaupten Sie in bezug auf Frau Hecht-Galinski, diese sei in der israelfeindlichen Organisation ‘Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost’ aktiv tätig. Unsere Mandantin ist für diese Organisation weder aktiv noch überhaupt tätig. Durch den unwahren Bericht verfälschen Sie das Persönlichkeitsbild unserer Mandantin, was diese nicht hinnehmen muss.”
Nun kann man es verstehen, dass die “Tochter” mit einer Gruppe wie der “Jüdischen Stimme…” nicht assoziiert werden möchte. Wer möchte das schon, der nicht total balla ist und sich einen Rest von Anstand bewahrt hat. Es möchte auch niemand im Impressum der “jungen Welt” stehen, der nicht für das Blatt arbeitet. Aber ein guter Anwalt lässt seinen Mandanten nicht in ein offenes Messer rennen, auch dann nicht, wenn der Mandant eine Rechtsschutzversicherung hat, die für die Kosten aufkommt.
Bei Wikipedia lesen wir:
=Evelyn Hecht-Galinski (* 1949 in Berlin) ist eine deutsche Antizionistin[1] und Gründerin der deutschen Abteilung der Organisation “Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost”.[2]= http://de.wikipedia.org/wiki/Evelyn_Hecht-Galinski
Nun gut, Wikipedia ist nicht immer auf dem letzten Stand, so heißt es z.B. in dem Eintrag, “das Hauptsacheverfahren vor dem Landgericht Köln” stehe noch aus, was nicht ganz richtig ist, denn es wurde inzwischen vor dem OLG Köln rechtskräftig abgeschlossen, und zwar zu meinen Gunsten. Immerhin konnte man auch in der FAZ lesen:
=Evelyn Hecht-Galinski hat den deutschen Verein im Verbund der Bewegung “Europäische Juden für einen gerechten Frieden” gegründet. Die Tochter des langjährigen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden will zusammen mit “Frauen und Männern jüdischer Herkunft sichtbar…= http://www.seiten.faz-archiv.de/faz/20071109/fd2200711091418099.html
Die Tochter hat weder der Darstellung der FAZ widersprochen noch bei Wikipedia Einspruch eingelegt. Sie hat auch nicht auf eine Richtigstellung gedrängt, als sie von ihrem Leib- und Magenblatt, der Badischen Zeitung, interviewt und mit diesen Worten vorgestellt wurde:
=Frauen und Männer jüdischer Herkunft haben sich Ende Oktober in Berlin in der “Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost” vereinigt. Sie verurteilen die seit 1967 andauernde Besetzung des Westjordanlandes sowie die Abtrennung des Gazastreifens von den übrigen Gebieten Palästinas durch Israel. Mitglied ist auch Evelyn Hecht-Galinski aus Malsburg-Marzell, Tochter des früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland.= http://www.freiburg-schwarzwald.de/juden1.htm#J%FCdische%20Stimme%20-%20Gegengewicht%20zum%20Zentralrat%20der%20Juden
In einem anderen Interview mit der Badischen Zeitung, das auf der Homepage der “Jüdischen Stimme” nachgedruckt wurde, sagt die Tochter u.a.: “Wir als ‚Jüdische Stimme’ gründen uns jetzt als Verein, um mitreden zu können. Wir wollen nicht missbraucht werden als Juden für eine Politik, die wir für menschenrechtswidrig halten.” http://www.juedische-stimme.de/aktiv/070901-galinski.pdf
Natürlich ist es möglich, dass alle diese Statements nicht von der echten Tochter, sondern von einer Doppelgängerin stammen, die vom Mossad angeheuert wurde, um “das Persönlichkeitsbild” der Tochter zu verfälschen. Wahrscheinlicher aber ist, dass sie bei der Wahl zur Weinkönigin im hinteren Kandertal einen zu viel hinter die Binde gekippt und die Übersicht darüber verloren hat, was sie zu wem gesagt hat.
Dann läge in der Tat ein “Persönlichkeitsbild” vor, das nach Hilfe schreit.
Siehe auch:
“Der schleichende Genozid an 1,5 Millionen eingeschlossenen Palästinensern schreitet unaufhörlich voran.”
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15131
Evelyn an Angie - ab 39.30
http://www.youtube.com/aljazeerachannel#p/u/20/isaxEi2kGu0
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