Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

20.03.2010   16:05   +Feedback

Kunzelmanns Kinder 2

In unserer Reihe über den postmodernen Antisemitismus der 68er und ihrer Kinder stellen wir heute zwei weitere Protagonisten vor. Zuerst eine Wiener Sekte, die sich bei der Naturei Karta anbiedert:

“Neuerdings ist uns zu Ohren gekommen, dass uns vorgeworfen wird,
uns nicht vom antizionistischen Rabbiner Moishe Friedman zu
distanzieren. Bis jetzt sahen wir keine Notwendigkeit, die Welt nach
Personen abzusuchen, von denen wir uns distanzieren könnten. Unser
Verhältnis zu Friedman beschränkt sich im Wesentlichen auf die
politische Konjunktur des Sommers 2006, in dem auf den Besuch des
US-Präsidenten Bush in Wien die israelische Aggression gegen den
Libanon folgte. Friedman beteiligte sich den Gegenmobilisierungen, was
ihm nicht nur von uns, sondern auch von vielen anderen beteiligten
Kräften nicht verwehrt wurde. Wir kennen Friedmans Positionen, die
scheinbar auch nach Anlass und Gesprächspartner stark variieren, nicht
umfassend. Er stellte sich jedenfalls als Vertreter eines orthodoxen
Judentums vor, das den Zionismus aus religiösen Motiven ablehnt. Dessen
bekanntester Vertreter ist die Neturei-Karta-Bewegung, die uns als
Bündnispartner nach wie vor willkommen ist. Sie zeigt eindrucksvoll,
dass das Judentum mit dem Zionismus eben nicht identisch ist und bis
heute allen Usurpationsversuchen widersteht.”
http://www.antiimperialista.org/node/5692

Und dazu eine begabte junge Nachwuchskraft, die sich über das nicht vorhandene Existenzrecht von Staaten Gedanken macht - am Beispiel von Israel, weil ihr gerade weder Kuba noch Griechenland einfallen wollte.

“Der Satz ist in aller Munde: Israels Existenzrecht darf nicht in Frage gestellt werden…  Wie ist der Satz zu verstehen? Sicherlich so, daß Israel nach dem Völkerrecht ein Existenzrecht zustehen soll. So ein Recht wird wohl kaum nur Israel zustehen. Alle Staaten sind völkerrechtlich gleichgestellt. Gut, dann haben Staaten also ein Existenzrecht. Alles klar. Wann beginnen denn die Wiedergutmachungszahlungen an die Regierung Modrow?” http://meldungen-aus-dem-exil.noblogs.org/post/2010/01/02/existenzrechte

Früher wäre dem Mädel ein Fensterplatz im RSHA sicher gewesen, wo man sehr intensiv über das Verschwinden der europäischen Juden nachdachte, heute phantasiert sie sie auf eigene Faust über das Verschwinden Israels. Immerhin, auf dem Weg vom klassisschen Antisemitismus zum politisch korrekten Antizionismus hat sie ihren “Judenknacks” erfolgreich überwunden. Kunzelmann grüßt und dankt.

 

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