Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

27.09.2010   21:51   +Feedback

“Es sind Juden aus Deutschland…”

... jubelte Sonia Seymour Mikich in der Anmoderation zu einem Monitor-Beitrag am 17. Juni über eine Gruppe von Aktivisten, die “übers Meer kommen werden”, um 1.5 Millionen Menschen zu helfen, die in einem “abgeriegelten Homeland” namens Gaza leben. In dem Beitrag war sogar von drei Schiffen die Rede, die den Eingeschlossenen von Gaza das bringen würden, was diese am nötigsten brauchen: Ein paar Medikamente (“Voltaren”) und den Müll, den die “deutsche Jüdin” Edith Lutz in ihrem Haus in der Eifel gesammelt hat.

Nun, drei Monate später, ist tatsächlich ein “jüdisches Schiff” unterwegs nach Gaza. Schaut man freilich genauer hin, ist es kein Schiff, sondern ein Schiffchen, eigentlich nur ein Boot, ein Katamaran, wie man sie auch am Steinhuder Meer und am Bodensee beobachten kann. An Bord sollen sich “neun jüdische Aktivisten” befinden, “die Israels Seeblockade des Palästinensergebiets durchbrechen” wollen. Unklar ist, ob die neun auch Segel setzen und navigieren können, oder ob sie dabei auf die Hilfe professioneller Seefahrer angewiesen sind. Jedenfalls sieht das “Schiff” nicht so aus, als ob es mehr als einer Handvoll Passagieren Platz bieten könnte. Und viel Stauraum hat es auch nicht, um die “Schulsachen, Medikamente, Musikinstrumente und Netze für palästinensische Fischer” zu transportieren, die es geladen haben will.

Mit an Bord sind der Holocaustüberlebende, Hochstapler und Titelbetrüger “Prof. Dr.” Reuven Moskowitz und die “deutsche Jüdin” Edith Lutz. Vermutlich teilen sie sich eine Kabine. Er erzählt ihr von seiner Doktorarbeit, sie ihm von ihrer Konversion zum Judentum. Zwei würdige Repräsentanten des deutschen Judentums, die Erben von Ludwig Börne, Heinrich Heine, Karl Marx und Rosa Luxemburg.

Und wenn sie dann in Gaza angekommen sind, werden sie der Hamas die Botschaft übergeben, die sie unterwegs nicht an die Fische verfüttert haben: Man werde es nicht zulassen, “dass wir ein anderes Volk so behandeln, wie wir behandelt worden sind. Die Lehre aus dem Nationalsozialismus kann doch nur sein, dass wir versuchen müssen, zwei verletzte Völker zueinander zu bringen”.

Mal schauen, was “Monitor” daraus machen wird. Sonia Seymour Mikich feilt schon an ihrer Anmoderation. Sie könnte mit den Worten anfagnen: “Sie haben die Lektion aus dem Nationalsozialismus gelernt, deutsche Juden in Gaza…”

Siehe auch: Mossads bestes Stück
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/mossads/

Und:
Foreign Ministry officials said Monday that Israel would prevent a Gaza-bound ship carrying nine Israelis, some Jews, and human rights activists from Europe and the United States from reaching the Gaza Strip. http://www.ynetnews.com/articles/1,7340,L-3961007,00.html

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