Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

16.12.2010   17:44   +Feedback

Die KPÖ und der Karpatenmolch

Die KPÖ hat noch etwa 2.000 Mitglieder, die Karteileichen mitgezählt. Weil es sich um eine vom Aussterben bedrohte Spezies handelt, wie wirbellose Tiere, wollte ich einen Beitrag zum Erhalt dieser Art leisten und stellte einen informellen Aufnahmeantrag bei der Parteiführung. Dazu merkte ich an, dass ich gerne in der Kärtner KPÖ wirken möchte, weil ich Kärnten/Koroska für das interessanteste und vielfältigste der österreichischen Länder halte. So ist z.B. der Anteil der unehelich Geborenen in Kärnten am höchsten - was auf eine intakte Moral und gesunde Sexualität schliessen lässt. Peter Handke und Peter Turrini stammen aus Klagenfurt. In Klagenfurt habe ich meinen ersten Preis gewonnen, 1989 oder 1990. Das alles spricht für Kärnten.

Freilich: Der Bundessprecher der KPÖ sieht es nicht so. Er hat meinen Aufnahmeantrag abgelehnt. “Wenn das ein Jux ist, können wir es nicht brauchen”, liess mir Mirko Messner mitteilen. Dabei habe ich es wirklich ernst gemeint. Schliesslich beteiligt sich die KPÖ an Wahlen in der Ostmark, fährt Ergebnisse zwischen 0.5 und 1.1 Prozent ein, Graz ausgenommen, und niemand wirft ihr vor, sie mache es aus Jux.

Jetzt werde ich aus Mitleid der FDP beitreten und die KPÖ ihrem Schicksal berlassen. Meinetwegen kann sie noch vor dem Karpatenmolch untergehen.

 

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