Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

20.10.2010   15:16   +Feedback

Hanni und die Rechtsrebellen

Haben Sie Sehnsucht nach dem Palast der Republik? Möchten Sie Helga Hahnemann noch einmal sehen, wie sie “Ein Kessel Buntes” moderiert? Vermissen sie Karl-Eduard von Schnitzler und den Schwarzen Kanal? Kommen Ihnen die Tränen, wenn Sie an die “aktuelle kamera” denken?
Dann setzen Sie sich einfach vor Ihren TV-Empfänger und warten auf einen Beitrag von Hanni Hüsch in den Tagesthemen. Gestern war es wieder so weit. Drei Minuten und 20 Sekunden Propaganda, getarnt als Bericht über den Wahlkampf in den USA. Schauen Sie hier.
Ein schwarzer Musiker, der nicht für Obama singt: ein “Einheizer”, der “trällert”. Eine Kundgebung von Obama-Gegnern: “Selbsternannte Patrioten”, die es versäumt haben, sich eine Lizenz bei der ARD und Hanni Hüsch zu besorgen. Sarah Palin: “Heroine der Erzkonservativen”. Und alle übrigen: “Politrebellen von rechts” und “Rechtsrebellen auf Tour”.
Dabei geht es nur um Amerikaner, die mit der Politik ihres Präsidenten nicht einverstanden sind und die bevorstehenden Wahlen dazu nutzen möchten, ihm einen Denkzettel zu verpassen. Nichts Ungewöhnliches in einer Demokratie. Das Gleiche ist vor kurzem auch in Nordrhein-Westfalen passiert. Für Hanni Hüsch aber steht nicht Obamas Zukunft auf dem Spiel sondern ihre eigene politische Überzeugung. Hannis Tea-Party ist noch nicht vorbei.

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