Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
28.04.2011 23:58 +Feedback
Wie wir inzwischen wissen, findet es Inge Höger, das Superhirn der SED-PDS-Linkspartei, ganz, ganz schrecklich, dass ein namenloser “Fraktionsmitarbeiter” einen Text, den sie nicht geschrieben hat und der nur der internen Diskussion dienen sollte, auf Högers Homepage online gestellt hat. Nun, das ist in der deutschen Geschichte schon öfter passiert, u.a. mit der Emser Depesche von 1870 und später, Mitte der 20er Jahre, mit der Schrift “Mein Kampf”, die ebenfalls als internes Positionspapier gemeint war.
Es gibt keinen Grund, an der Aufrichtigkeit von Inge Höger zu zweifeln. Seltsam ist nur, dass der anonyme Fraktionsmitarbeiter nicht zum ersten Mal zugeschlagen hat. Ende Jänner erschien auf Högers Homepage ein längerer Text über die Geschichte des Nahostkonflikts: “Vertreibung, Flucht, Besetzung, Blockade - Die Politik Israels von der Nakba bis zur Mavi Marmara”.
Nein, so einen Dreck voller Lügen, Verdrehungen und antisemitischer Sudeleien kann eine linke deutsche Politikerin nicht geschrieben haben, es muss wieder der “Fraktionsmitarbeiter” gewesen sein. Warum aber wird er nicht gefeuert, warum lässt ihn Inge Höger gewähren? Inzwischen hat er nicht nur ihre Homepage unterwandert, er manipuliert auch ihren Facebook-Account. Bis gestern (Mittwoch) stand dieser Eintrag auf ihrer FB-Seite. Rätselhaft, wie er hingekommen ist. Noch rätselhafter, wer ihn entfernt hat.
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