Dass viele Menschen, die sich selber nicht helfen können, oft unter dem sog. “Helfersyndrom” leiden, ist eine relativ neue Erkenntnis, die erst empirisch gesichert werden muss. Aber das gilt auch für den Ödipuskomplex, den Penisneid und das Marxsche Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate. Im Falle des Helfersyndroms gibt es immerhin eine Reihe aussagestarker Belege, den schmierigen Michael Lerner, der sich dem “Tikkun Ha’Olam” verschrieben hat (“To heal, repair, and transform the world”), Knallchargen wie Peter Sodann, Politkasper wie Gregor Gysi und Moralakrobaten und Akrobatinnen wie Michel Friedman und Margot Käßmann. Und jetzt gibts Zuwachs im Ponyhof: Rabbi Marc Schneier, Nr. 37 auf der Top-50-Liste der US-Rabbiner, Gründer und Vorsitzender der “Foundation for Ethnic Understanding”, Inhaber zahlreicher Ehrenämter und noch zahlreicherer Auszeichnungen.

Vor kurzem hat er auf Y-Net die Amerikaner dazu aufgerufen, den bedrängten Moslems in ihrer Mitte zu Hilfe zu kommen: “Help our Muslim brothers”. Eine großartige Idee, die nicht dadurch abgewertet wird, dass der Rabbi, nach dem ein Tiger im Biblischen Zoo von Jerusalem benannt wurde, derzeit mit einigen Problemen zu kämpfen hat, die den Rabbinical Council of America veranlasst haben, ein Disziplinarverfahren wegen unwürdigen Benehmens gegen seine Eminenz, den “renowned worldwide leader, and a pioneer in Muslim-Jewish relations” zu eröffnen.

Und jetzt warten wir in aller Ruhe ab, welche Organisation dem hilflosen Helfer zu Hilfe kommt. Vielleicht “Muslims and Jews for Frequent Marriage and Fast Divorce”?