Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

15.02.2011   15:03   +Feedback

Sternstunden mit Frau Fuchs - Dabei sein ist nicht alles

Cornelia Fuchs berichtet auf stern online über die Veranstaltung, die gestern abend nicht an der London School of Economics stattfinden durfte und ins Waldorf Hilton verlegt werden musste:

“Es war also klar, dass der Altherrenabend für ordentlich Aufregung sorgen würde. Vor dem Eingang zum Universitätsgebäude standen Demonstranten mit Plakaten. “Das ist keine Diskussion, sondern eine Farce”, stand da geschrieben. Die Protestler behinderten den Zugang zum Gebäude, hatten aber wohl nicht mit den Reaktionen der Geladenen gerechnet. Podiumsteilnehmer Henryk M. Broder beschimpfte einen jungen Mann als “Superarschloch”, der Streit eskalierte.

Worauf die Londoner School of Economics der German Society mitsamt Sarrazin, dem gesamten Podium sowie ein paar hundert Zuschauern den Zutritt verweigerte. Und die Veranstalter die ganze Sache in einer erstaunlichen Geschwindigkeit in einen Konferenzsaal des “Hilton”-Hotels in der Nähe verlagerten.

Kaum im Luxus-Hotel angekommen, zofften sich Broder und der Demonstrant weiter. Letzterer brüllte wütend, dass alle Anwesenden “Faschisten” seien. Die Streithähne wurden getrennt und zum Schweigen gebracht. Dann verwiesen die Veranstalter alle englischsprachigen Anwesenden in einen hinteren Teil des Raumes, wo eine Simultan-Übersetzerin den britischen Einheimischen die auf Deutsch geführte Integrationsdebatte nahebringen durfte. Die Raumverlegung hatte die Technik außer Kraft gesetzt.”

Nun gehe ich ungern einem Krach aus dem Wege, will aber auch nicht auf Lorbeeren ruhen, die ich mir nicht erstritten habe. Bei dem Gerangel vor dem Uni-Gebäude war ich gar nicht dabei, kann auch deswegen niemand als “Superarschloch” beschimpft haben. Da saß ich nämlich mit Ashkan, Benny, Jan, Marina, und ein paar anderen Freunden in der Bar des Swissotel Howard und wartete darauf, dass sich die Lage klärt, die Diskussion also definitiv ausfällt oder ins Hilton verlegt wird. Wir sind dann alle zusammen zu Fuss rüber ins Hilton und haben den bereits vollen Saal durch den Lieferanteneingang betreten. Dort erst kam es zu der kleinen Auseinandersetzung mit einem deutschen Jungakademiker, der sich über die “unsachliche” Diskussion schon aufregte, noch bevor sie begonnen hatte. Den habe ich in der Tat als “Superarschloch” bezeichnet, wobei ich mich gleich korrigierte und ihn zum “Doppelten Riesenanschloch” upgradete. Aber das nur nebenbei. Denn soeben habe ich mit Cornelia Fuchs telefoniert, die für den stern aus London berichtet. Dabei gestand mir Frau Fuchs, sie sei gar nicht vor der LSE gewesen war, sie habe sich “berichten lassen”, was da gelaufen wäre, “mehrere Zeugen” hätten ihr berichtet, ich wäre da gewesen und hätte… Sie selber sei erst im Hilton dazu gekommen.
Ich kenne die Zeugen der Frau Fuchs nicht, ich vermute, sie haben an dem Abend zu viel Ale getankt. Oder Frau Fuchs, die gerne mit kleinen Sottisen um sich wirft (“Ausgerechnet Thilo Sarrazin…”) denkt sich nix dabei, so zu berichten, als wäre sie dabei gewesen, wo sie doch nur vom Hörensagen berichtet.
Ich jedenfalls fahr ich rüber ins Buckingham und besuch die Queen zum Tee. Hinterer schreib ich drüber. Und wenn mir noch eine Info fehlt, frag ich bei Cornelia Fuchs nach.

 

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