In ihrer grossartigen, wegweisenden Rede auf der Wuppertaler Palästinenser-Konferenz sagte die überraus charmante, kluge und witzige Abgeordnete der Linkspartei, Inge Höger, über “das Abkommen der Fatah, der Hamas und der anderen palästinensischen Gruppen” u.a. Folgendes: “Dieses Abkommen ist ein großer Schritt für die Palästinenser und Palästinenserinnen. Die Behauptung der israelischen Regierung, es gebe keinen Partner für den Frieden auf palästinensischer Seite ist damit nicht mehr haltbar… Das Abkommen ist gut für die Palästinenserinnen und Palästimeser, es ist aber auch gut für die Menschen in Israel, es bietet großartige Chancen für die Menschen in Israel…” (Die ganze Rede: hier.)

Leider hat es die tolle Inge versäumt, sich mit ihren Freunden von der Hamas abzusprechen. Denn die schätzen die Situation ganz anders ein. Der außenpolitische Sprecher der Hamas, Osama Hamdan, hat in aller Ehrlichkeit erklärt, welche “großartigen Chancen” das Abkommen für die “Menschen in Israel” bietet und wie er sich das “Recht auf Rückkehr” vorstellt, nämlich so: ““I think that we are entering the phase of the liberation of Palestine. When we talk about the liberation of Palestine, we are talking about the notion of Return: the return of the refugees to their homeland, and the return of the Israelis to the countries from which they came.” […] (Siehe: hier.)

Es war nicht das erste Mal, dass sich ein führender Vertreter der Hamas so äußerte. Man muss der Hamas zugute halten, dass sie aus ihren Absichten und Zielen kein Hehl macht. Sie sagt offen, wie sie sich “the liberation of Palestine” vorstellt. Ganz anderes dagegen die scharfe Inge. Sie steht auf Euphemismen. So wie früher manche Deutsche überzeugt waren, bei der “Endlösung der Judenfrage” handle es sich lediglich um eine Umsiedlungsaktion, wollen die deutschen Freunde der Hamas heute daran glauben, “the liberation of Palestine” würde zu einem säkularen, demokratischen Staat in Palästina führen, also “im Ergebnis” so aussehen wie Gaza unter der Herrschaft dem säkular-demokratischen Hamas.

Entweder Frau Höger ist so blöd, dass sie tatsächlich glaubt, was sie redet, oder sie macht in Agitprop wie einst die SED, die Vorgeburt der Linkspartei, als sie die Mauer zum “antifaschistischen Schutzwall” erklärte. Dann wäre sie eine lupenreine Antisemitin. Oder sie ist ein wenig von dem und ein bßchen von dem. Tertium semper datur.

Siehe auch:
Eine Seite für Inge:
http://twitpic.com/54b4qx
http://www.facebook.com/pages/Solidarit%C3%A4t-mit-Inge-H%C3%B6ger/101233019969975

Gregor ist nicht da und Katja twittert
http://www.youtube.com/watch?v=MxUNHTQsNKc