Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

30.11.2011   16:30   +Feedback

Ersatz für Butterwegge

Wenn der kölsche Soziologe Butterwegge, der wechselweise als “Armuts”- und als “Rechtsextremismus-Forscher” auftritt, mal verhindert ist, dann springt für ihn der in Köln weltberühmte Medienkritiker Walter van Rossum an. Am 21. November machte er sich auf WDR 5 Gedanken über “Zweierlei Dramaturgien beim Umgang mit Terrorismus”. Sein Text fing mit diesen Sätzen an: “Gerade haben wir die Gedenkfeierlichkeiten zum 11. September hinter uns gebracht. Pausenlos hat man uns die Geschichte von Osama und den 19 Räubern erzählt, die von den hohen Höhlen des Hindukusch aus mal kurz das Abendland kapern wollten. Wer – aus noch so gut belegten Gründen - Zweifel hatte an der offiziellen Version von den Terroranschlägen, die das World Trade Center einstürzen ließen, der wurde von Leitartiklern aller Art umgehend als durchgeknallter Verschwörungstheoretiker krankenhausreif geschrieben.” Hier der O-Ton, ab, ab 14.15.

Ist doch niedlich, nicht wahr? Meine Erinnerung an den WDR und die umliegenden Lokalitäten geht eher dahin, dass sich viele Mitarbeiter des WDR krankenhauseif soffen, bevor sie sich an das Mikrofon setzten. Ich weiss nicht, ob das immer noch der Brauch ist. Wenn einer freilich behauptet, die Verbrechen der “Zwickauer Zelle” würden “niemanden” beunruhigen, während das Land “in Panik versinkt”, wenn “ein paar komplett ahnungslose Jugendliche im Sauerland mit frei erhältlichen Chemikalien rumpantschen und allenfalls sich selbst gefährden”, dann zeugt das doch von einer starken Eintrübung der Wahrnehmung. Lustig ist auch, dass Rossum zum Zeugen ausgerechnet Jürgen Elsässer aufruft, das missing link zwischen linken Nazis und rechten Autonomen. Aber auch das muss man nicht so ernst nehmen. Wie heisst es doch am Appellhofplatz? Dat versendet sisch!

achgut-Leser und WDR-Hörer H.H. schreibt uns…

“... .und zu der Geschichte neulich in Israel mit den Lottozahlen, die zweimal hintereinander die gleichen waren, sagte ein Moderator in einer Politik-Sendung, völlig ohne Not und Zusammenhang mit verächtlichem Unterton, dass einen das bei so einem Staat wie Israel ja nicht wundern müsse und dass der Gewinner dann wohl bestimmt mit dem Geld in den besetzten Gebieten ein Haus bauen würde.”

 

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