Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena
16.09.2011 06:41 +Feedback
Als Reaktion auf den Artikel “Parteien, Populisten, Publizisten” in der Berliner Zeitung vom 14.9. (http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/islamgegner/358621.php), der mit einem stilisierten Hakenkreuz illustriert war, kündigte eine Leserin ihr Abo und bekam darauf vom Verlag diese Antwort:
Sehr geehrte Frau ...,
ich habe von der Leserbriefredaktion Ihre E-Mail zum Thema „Kreuzritter 2.0“ geschickt bekommen und komme leider erst jetzt dazu, zu antworten. Ich fürchte, dass hier ein Missverständnis vorliegt. Das grafische Element, das Sie mit dem Hakenkreuz assoziiert haben, sollte nämlich gar keins darstellen. Auch nicht daran erinnern. Die Gestalter wollten damit lediglich eine Art „Black Box“ symbolisieren, aus der Verbindungen ans Tageslicht treten, die im Inneren der Box (Politically Incorrect) zusammenlaufen, und die wir im Text und den einzelnen Boxen beschrieben haben. Dass sich dadurch zufällig diese Anmutung ergeben hat, sehen Sie daran, dass das gleiche grafische Konzept in der Frankfurter Rundschau eine ganz andere schwarze Box entstehen lässt (siehe Anhang).
Der Hintergrundtext auf der Seite sollte zudem erklären, dass die islamophobe Szene „rechts“ ist (und ähnliche Argumentationsmuster wie der Antisemitismus nutzt), OHNE zwangsläufig „neonazistisch“ zu sein. Das heißt ausdrücklich NICHT, dass man die Opfergruppen vergleicht oder gleichsetzt. Herr Broder beschreibt eine ähnliche Analogie völlig richtig in seinem HEUTIGEN Blog-Eintrag unter http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/revisionismus_20/
Falls dennoch bei Ihnen der falsche Eindruck entstanden ist, dass wir Herrn Broder eine Nähe zu NS-Ideologie unterstellen, entschuldige ich mich bei Ihnen. Ich hoffe, Sie überdenken Ihre Entscheidung, das Abo zu kündigen, noch einmal.
Herzliche Grüße,
Steven Geyer
Und so sieht das Hakenkreuz, das eine Box ist, aus:
Wenn das kein Hakenkreuz ist, dann ist die Berliner Zeitung keine Zeitung, sondern ein Stück Klopapier, das nach Gebrauch bedruckt wurde.
© Copyright Henryk M. Broder | Impressum