Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

06.02.2012   19:11   +Feedback

Außer Spesen nix gewesen

Wenn der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses des Bundestages nach Israel reist, dann sollte man erwarten, dass eine solche Mission in der deutschen wie in der israelischen Öffentlichkeit zumindest zur Kenntnis genommen wird, hat doch die letzte Reise desselben Angeordneten für einige Aufregung gesorgt. Diesmal aber war alles ganz anders. Bis auf einen Vorabbericht in einem weitgehend unbekannten Magazin haben weder deutsche noch israelische Medien auch nur eine Zeile über den Trip verloren. Ob Ruprecht Polen nach Israel reist oder in Münster ein Sack Kartoffeln umfällt, ist von gleicher Bedeutung.

Der offizielle Anlass der Reise war Polenz’ “Teilnahme” an der Herzliya-Konferenz. Tatsächlich wurde er dort auch kurz gesehen, es kann sich aber niemand daran erinnern, dass er das Wort ergriffen hätte.

Was von Polenz’ Israel-Besuch übrig bleibt, sind ein paar Bilder von seinem Besuch in einem “jüdisch-arabischen Waldorfkindergarten, der auch von Privatpersonen aus der Bundesrepublik unterstützt wird”, wie es in einer Pressemitteilung der deutschen Botschaft hiess. Leider vergass die Botschaft dabei zu erwähnen, dass zu den “Privatpersonen aus der Bundesrepublik” auch ein gewisser Ruprecht Polenz gehört, der auf so subtile Weise seine Tätigkeit als MdB mit seinem privaten Engagement für einen obskuren Verein zu verbinden versteht.

In der Pressemitteilung der deutschen Botschaft wurde auch darauf hingewiesen, dass “keine Aufnahmen von den Kindern gemacht werden dürfen, da die hierfür erforderliche Einwilligung der Eltern nicht vorliegt”. Ein Verbot, das offenbar für Polenz nicht gilt, wie man hier und hier sehen kann.
Entweder hatte Polenz eine Erlaubnis bei allen Eltern eingeholt oder es handelt sich um einen klaren Fall von Kindesmissbrauch. Auf Kosten der Steuerzahler.

PS.
Steiner, der Erfinder der Waldorf-Philosophie, war nicht nur ein Antisemit, er war auch ein Schwätzer vor dem Herrn. Einer seiner besseren Texte heisst:
DER IRRSINN VOM STANDPUNKTE DER GEISTESWISSENSCHAFT und beschreibt die Zustände, mit denen wir es heute im Umfeld von Ruprecht Polenz zu tun haben, dessen Astralleib immer anfälliger für Sinnestäuschungen wird.

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