Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

30.01.2012   18:21   +Feedback

Seid nett zu den Nazis!

Die Stadt Aachen besetzt nicht nur im Alphabet eine Spitzenposition. Sie hat sich auch einen Namen als ein soziales Biotop gemacht, das Neonazis einen fruchtbaren Boden bietet. Da gibt es z.B. die “Kameradschaft Aachener Land”, die vom Verfassungsschutz als eine der aktivsten Neonazigruppierungen in Nordrhein-Westfalen eingestuft wird. “Immer mehr Menschen im Aachener Umland werden von Neonazis in Angst und Schrecken versetzt”, berichtete Die Zeit im August 2010 unter Berufung auf einen Bericht in Report München. “Ungeniert feiern Aachener Neonazis im Internet die Rechtsterroristen aus Zwickau” meldeten die Aachener Nachrichten im November 2011. Kurz darauf versuchten Neonazis, eine Wohnung zu stürmen. Nachdem sie den Versuch aufgeben mussten, riefen sie “Sieg Heil!” und zeigten den Hitlergruss, alles klare Straftatbestände, die freilich in Aachen nicht verfolgt werden.

Das wiederum hat vermutlich mit den Prioritäten zu tun, die von Aachener Politikern gesetzt werden. Die grüne Bürgermeisterin der Stadt, Hilde Scheidt, erklärte neulich gegenüber der Aachener Zeitung: “Es muss aber möglich sein, auch die israelische Politik zu kritisieren, etwa eine Regierung, die dem israelischen Volk schadet.”

Und weil ihr das Wohl des israelischen Volkes dermaßen am Herzen liegt, kommt sie nicht dazu, sich um Neonazis vor der eigenen Haustür zu kümmern. Warum in der Nähe bleiben, wenn man auch in die Ferne schweifen kann.

Siehe auch:
Nach nur zehn Jahren!
http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/politik_verwaltung/pressemitteilungen/kameradschaft_aachener_land.html

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