Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

01.10.2012   10:28   +Feedback

Die Schlampe vom Dienst

Vor fast genau 24 Jahren erschien in der damals noch jugendlichen taz ein Artikel über das zehnjährige Jubiläum der Berliner Disco “Dschungel”. Diese sei, so berichtete der zu der Party entsandte taz-Reporter, schon bei seinem Eintreffen “gaskammervoll” gewesen. Daraufhin kam es in der taz-Redaktion zu einem Aufstand. Der Autor bekam Schreibverbot, die zwei verantwortlichen Redakteurinnen wurden gekündigt.

Eine der beiden, Sabine Vogel, schreibt inzwischen für die FR. Ihr neuester Text ist eine Hymne auf Günter Grass, den Frau Vogel einen “Rufer in der Wüste” nennt. Mit einem sicheren Gespür für das Wesentliche konzentriert sich Frau Vogel auf eines der über 80 neuen Grass-Gedichte, das über Mordechai Vanunu, der 1986 Israels Atomprogramm “öffentlich gemacht hatte” und dafür von Grass zum “Helden” und “Vorbild” geadelt wird.

In Frau Vogels Worten liest sich das so: “Grass thematisiert in seinem neuen Gedicht eine Geschichte, die in der Tat ein unrühmliches Schlaglicht auf die Selbstverteidigungsparanoia Israels wirft.”

24 Jahre nach ihrem Rausschmiss aus der taz hat es Frau Vogel den Juden noch immer nicht vergeben, dass sie wegen einer antisemitischen Geschmacklosigkeit, die sie ins Blatt genommen hatte, gefeuert wurde. Sie hat, wie Grass, einen “Judenknacks”. Die Israelis aber haben eine “Selbstverteidigungsparanoia”, die sie dazu bringt, Atombomben zu bauen, als würden sie von irgendjemand bedroht.

Möglich, dass Frau Vogel damals den Disco-Text nur schlampig redigiert hatte. Kann schon mal passieren. Heute aber ist sie die antisemitische Schlampe vom Dienst bei der FR.

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