Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

05.09.2012   19:39   +Feedback

Reisende! Hotel Dreesen in Bonn-Gad Godesberg weiträumig meiden!

Nach einem sehr schönen Tag in der Eifel drehten wir mit unserem Playmobil ein paar Runden auf dem Nürburgring und machten uns dann auf den Weg nach Bonn. Unterwegs stellte sich dann die Frage, wo wir die Nacht verbringen wollten. Auf dem Petersberg im Gästehaus der Bundesregierung? Im CVJM? Bei McDonalds hinterm Hauptbahnhof? Kurz hinter Ahrweiler fiel mir ein, dass ich vor einigen Monaten in einem hübschen altmodischen Hotel logiert hatte, dem Rheinhotel Dreesen.

Ich rief an, bestellte sieben Zimmer (zu 98.- Euro je Zimmer) für die ganze Crew und freute mich auf einen ruhigen Abend am Rheinufer. Kurz vor sechs beschloss Hamed, nach Köln zu Freunden zu fahren, Sonja rief bei Dreesen an und bestellte ein Zimmer ab. Als wir kurz vor acht in Bonn-Bad Godesberg eintrafen, teilte uns die Rezeptionistin mit, dass sie uns 80% des Preises für das gecancelte Zimmer in Rechnung stellen würde, falls es im Laufe des Abends nicht vermietet werden werden könnte. Das tue ihr sehr leid, aber Frau Fiebig, die Reservierungsleiterin, habe es so entschieden.

Das Dreesen hat 72 Zimmer, davon sind derzeit 52 belegt. Es ist also klar, dass das Zimmer, das wir gecancelt haben, nicht vermietet werden wird, weil vorher noch 19 Zimmer vermietet werden müssten. Nun habe ich lange genug in Köln gelebt, um die rheinische Raffke-Mentalität zu kennen, die sich hinter der Maske der Gemütlichkeit verbirgt. Aber das war doch ein besonders mieses Stück an Abzocke.

Hätten wir uns für ein anderes Hotel entschieden, z.B. das Eden, wären dem Dreesen 600.- Euro durch die Lappen gegangen. Es will aber 680.- Euro haben, weil wir statt sieben nur sechs Zimmer brauchen. Was die Knalltüten noch nicht wissen: Wir wollten zwei Nächte bleiben, werden aber morgen woanders ziehen. Und weder heute noch morgen bei Dreesen tafeln, wo eine Eifeler Kaninchenkeule 19.80 Euro und ein Filet vom Wolfsbarsch 22.80.- Euro kostet.

So gehen dem Saftladen etwa 1000.- Euro durch die Lappen, weil Frau Fiebig nicht auf 80.- Euro verzichten wollte.

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