Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

07.11.2009   08:05   +Feedback

Weg mit Broda!

Der Satz des Anstosses: “Wenn Sie ein Kilo Eiscreme mit 100 Gramm Hundekacke mischen, wird das Ganze nicht nach Eiscreme sondern nach Hundekacke schmecken.” (Freitag, 6.11., Radio 1, Kommentar zum Tage um 8 nach 8 zur Bildung der rot-roten Koalition in Brandenburg.)

Eine Einsicht, so einfach wie die, dass die DDR eine Diktatur der Kleinbürger war, Nationalsozialismus mit menschlichem Antlitz, ein Staat, in dem Menschen unterdrückt, verfolgt und, wenn es sein musste, auch umgebracht wurden. Viele ehemalige Ossis sehen das freilich anders. Jeder zweite ist der Meinung, die DDR war kein Unrechtsstaat, 60% glauben, es ging in der DDR gerechter zu als in der Bundesrepublik heute. Und wenn sie könnten, würden sie am liebsten rübermachen, in den Osten, aber ihren VW Passat und den letzten Plasmabildschirm natürlich mitnehmen. Weil das aber nicht geht, schreiben sie sich ihren Frust von der gequälten Seele. Und das sieht dann so aus:

Sehr geehrter Herr Broder,
bis jetzt habe ich Sie wegen Ihrer klaren und machmal auch zynischen Worte geachtet. Nach dem heutigen Beitrag bei RadioEins ist dies in Verachtung umgeschlagen.
Wenn Sie einen Vergleich anstellen und eine demokratisch ligitimierte Partei, gewählt von Millionen von Bundesbürgern in Ost und West, Nord und Süd, mit Hundekacke vergleichen, dann muss man dass automatisch auch auf die Wähler dieser Partei übertragen, die also in Ihren Augen auch soviel Wert sind wie Hundekacke. Vielen Dank dafür. Das deckt sich dann ja trefflich mit vielen anderen Ansichten aus dem ach so sauberen Teil Deutschlands.
Wenn Sie gewählten Abgeordneten raten, lieber Blumen zu pflegen wegen Ihrer “Vergangenheit”, was empfehlen Sie dann bestimmten Herren, die der FDP oder CDU zugehörig sind und Gelder veruntreut, betrogen haben? Nichts sicherlich, weil sie aus dem “Westen” kommen?
Wann denken Sie selbst einmal um und erkennen, dass Demokratie mehr ist, als CDU, FDP oder SPD zu wählen und sich hinterher von dieser veralbern zu lassen. Was sagen Sie zu Wahllügen? - ich sage dazu, dass es undemokratisch ist, den Wählern etwas zu versprechen, nur um Wahlen zu gewinnen und die eigenen Pfründe zu sichern und dann nach der Wahl das Gegenteil zu tun.
Wenn ich Sie demnächst im Radio höre, werde ich mir solange einen anderen Sender suchen, weil ich mich nicht von Ihnen besudeln lassen muß.
Für mich sind Sie nur noch Jemand,der nicht mehr klar die Realitäten erkennen kann und in seiner eigenen, kleinen und selbstgerechten Welt lebt.
Sie haben sich das Recht genommen, über andere zu urteilen ohne diese zu kennen. Ich mache es hiermit genauso und hoffe, dass Sie so viel Souveranität besitzen, dies zu akzeptieren.
Leben Sie wohl, in westlichem Wohlstand und mit gutsherrischer Überheblichkeit.
Bernd Z.

Ich wollte nur mal kurz loswerden, dass ich Herrn Brodas Kommentar heute Morgen absolut inakzeptabel und unter der Gürtellinie fand. Natürlich kann jeder seine Meinung haben ud man ist von Herrn Broda ja stark polarisierende Aussagen gewohnt. Allerdings hatte ich selten so den Eindruck wie heute Morgen, dass er auf Häme und Beleidigung setzt, denn nichts anderes war es, was wir da hören mussten. Die Meinung anderer zählt bei Herrn Broda nicht so viel wie seine eigene Meinung - schade.
Schöne Grüße
Florian S.

Sehr Geehrte,
wie lange muss ich als Stammhörer noch die Tiraden dieses unsäglichen “Hasspredigers” ertragen, den Sie meinen, mir zum Wochende zumuten zu dürfen?!
Um mit dessen heutigen Worten zu sprechen…
Wenn die Wahrheit Schokoladeneiskrem wäre und die Lüge Hundekacke, was meinen Sie wohl, wonach das riecht, was in bunter Mischung aus dem Munde so manches “Verantwortungsträgers” kommt. Ein solcher ist ja schließlich - als Journalist - auch ein H.M.Broder.
Mir sind jedenfalls A.Müllers “Nachdenkseiten” lieber als Broders “Achse des Guten”, deren Substanz eher an eine gewisse Lichtschlag-Seite erinnert.
Dieser Mann will uns allen Ernstes einreden, dass die heutigen Führer des Teils der Linken, der aus der PDS stammt, zu DDR-Zeiten irgendeine machtrelevante Verantwortung getragen hätten…! Das läuft auf eine Beleidigung nicht nur meiner Intelligenz hinaus. Jeder brave CDU-Ortsfunktionär müsste ebenso beleidigt sein, wenn man ihn in Verbindung mit den Machenschaften gewisser CDU-Führer bringen würde, Herr Ströbele, wenn man ihn mit Herrn Ulrich von der Saar vergleichen wollte usw.
Und das, was der Präsidentschaftskandidat der Linken geäußert hatte, habe ich auch schon von ganz anderer Seite gehört - Broder muss das wissen; er polemisiert hier also mit Halbwahrheiten, weil ja bekanntlich nicht sein kann, was nicht sein darf…
Wie demokratisch kann ein Staatswesen - der Überbau - sein, wenn sein Unterbau - die ökonomische Basis es weitgehend nicht ist…? Aber auch ganz oben ist nicht alles Gold, was glänzt. Das, was Berlusconi für sich anstrebt, haben wir hier längst - dank der aus der Nazi-Zeit beibehaltenen politischen Weisungsgebundenheit der Staatsanwaltschaften…
Da wir hier im Kernland des untergegangenen Preußen sind… Was würde wohl der Große Fritz mit dieser ganzen korrupten Bande tun? Ich erinnere da nur an das Brühlsche Palais seinerzeit in Dresden… Auch entspricht das immer stärker sichtbare “Überlaufen” zu angeblich globalen angelsächsisch-amerikanischen Politik- und Wirtschaftspositionen weder dem Geist der preußischen Reformer von 1812/13, noch dem von 1848/49, noch dem von 1918/19 oder 1945/46, auch weder dem der originalen “Sozialen Marktwirtschaft” noch dem der Wiedervereinigung von 1989/90. Ein Volk, das es in Jahrzehnten gelernt hat, zwischen den Zeilen der offiziellen Verlautbarungen zu lesen, lässt sich nicht so leicht betrügen - deshalb die 60%, Herr Broder. Außerdem erfüllt Herr Platzeck jetzt endlich Frau Hildebrandts Vermächtnis…
Es ist schon erstaunlich, dass es im Westen Deutschlands oftmals eher eine Sache jugendlicher Emotionalität gewesen zu sein scheint, “links” zu sein, nicht eine Sache wissenschaftlicher Erkenntnis bzw geistiger Reife. Mit den Jahren kam dort dann oft der Verrat der Jugendideale und das Einrichten im “Real Existierenden”. Einige versuchen ihr schlechtes Gewissen zu überbrüllen, indem sie alles verächtlich zu machen suchen, woran sie einst glaubten. HMB ist da keine Ausnahme…
Willkommen in der Scheibenwelt, Herr Broder…!
Mit frdl Grüßen,
Ludwig. S.

Wann trennt sich RadioEins endlich von dieser Katastrophe Henrik M. Broda für den Freitagskommentar? Entweder er versucht krampfhaft komisch zu sein, was jedesmal in absoluter Dummschwätzerei endet (nicht zu vergleichen mit den geistreichen und nuancierten Kommentaren Von beispielsweise Küppersbusch) oder er redet solchen verbohrten Stuß wie heute. Wer würde heute noch behaupten, dass sie CDU oder gar die SPD von 1989 noch den heutigen Parteien entspricht? Wer hält die F.D.P. von heute mit schwulem Vorsitzenden Guido Westerwelle noch für die Partei von Hans-Dietrich Genscher? Broda aber sagt, dass ‘Die Linke’ dieselbe Partei sei wie die SED der “DDR”. Er kreidet an, dass Lafontaine sich über die Demokratie in Deutschland abfällig äußert, akzeptiert aber selber nicht, dass die Wahlergebnisse der Partei ‘Die Linke’ in absolut freien Wahlen erzielt wurden. Broda will die Demokratie abschaffen, wenn sie nicht zu den von ihm gewünschten Ergebnis führt. Das erinnert mich doch weniger an die zweite deutsche Diktatur als an die erste. Und da will ausgerechnet er zum Vorsitzenden des Zantralrates der Juden werden. Welch ein Hohn! Herr Broda läßt mit seinen verbohrten Kommentaren Erinnerungen an Karl Eduard von Schnitzler auferstehen - nur, dass er am entgegengesetzten Rand des politischen Spektrums steht. Wie kann RadioEins - entgegen des sonstigen Stils - an einem solchen Spalter und Extremisten so lange festhalten? Außer Frage steht, dass es schwer zu verkraften ist, dass soviele Leute in den ‘neuen’ Bundesländern die “DDR” dermaßen verklären, doch die Frage muss hier sein, was dazu geführt hat. Und da trägt der brutale Turbokapitalismus nach 1989 sicherlich die Hauptschuld. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus musste der Kapitalismus nicht mehr seine häßliche Fratze verstecken, sondern konnte sich ungebremst entfalten und dass dann die vielen Gebeutelten ärgerlich sind, ist nachvollziehbar. Dass ‘Die Linke’ das ausspricht ist gut - dass sie dabei teilweise dumme und weltfremde Forderungen aufstellt, muss uns zur Vorsicht auffordern. Doch ein ‘weiter so’ wie es schon namentlich im Sinne der Konservativen von CDU und der Liberalen der F.D.P. ist (siehe MOnitor von gestern mit dem Bericht über die Verweigerung der Transaktionssteuer etc.!) - wenn Broda das für die bessere Alternative hält…
Ich sagte ja schon im Betreff: WEG MIT BRODA!
Arvid Z.

Liebe Moderatoren, liebe Redaktion,
genau solche Kommentare, wie der heutige eures Experten für alles, H. M. Broder führen dazu, dass die Linken im Osten immer mehr Zulauf bekommen werden. Niemand aus den neuen Ländern braucht Belehrungen darüber, wie es in der DDR war, von Leuten, die dort nicht gelebt haben, aber natürlich genau und noch besser wissen, wie es in der DDR war.
Merkt Herr Broder eigentlich, wie er mit seinen Hasstriaden gegen die Politiker der Linken und die Linke gleichzeitig die vielen Menschen diffamiert, die (glücklicherweise) links gewählt haben? Der Vergleich mit Hundeexkrementen ist doch nun wirklich unter der Gürtellinie.
Ich hätte nicht erwartet, dass Herr Broder glaubt, sich vor den Radio1-Hörern auf dieses Niveau herunter begeben zu müssen, um Gehör zu finden. Da unterschätzt er die Berliner und Brandenburger doch wohl gewaltig.
Ich hoffe, dass meine Hörermeinung auch Herrn Broder erreicht?
Freundliche Grüße
Dörte D.

Hallo Herr Broder,
ich möchte Sie fragen, wie lange Sie noch am Freitag auf Radio Eins gedenken, Kommentare abzugeben. Sie haben mir heute wieder das Frühstück verdorben mit Ihrem - ich kann es nicht anders sagen - Schwachsinn. Es ist unglaublich, was Sie sich da ausdenken, oftmals einfach unerträglich primitiv. Ich hätte nicht gedacht, daß ein Mensch mit Ihrer Vita sich soweit rechts im politischen Lager positionieren kann. Sagen Sie mir doch bitte, welche ehemaligen Politbüromitglieder neben Gysi und Bisky heute noch führende Funktionen in der Linken ausüben. Ich zweifle an Ihrem Intellekt, dieser scheint durch Ihren Linkenhass wirklich eingeschränkt zu sein. Sie werden wohl nie begreifen können, welchen Weg die SED in ihrer Entwicklung bis hin zur Linken gegangen ist. Woher sollte diese Einsicht bei Ihnen auch kommen, Sie scheinen mir völlig weltfremd zu sein. Ich kann Ihnen aus eigener unvoreingenommener Anschauung mitteilen, daß fast alle Dogmatiker, Scharfmacher, Unterdrücker etc. aus der SED schnell im politischen Sinne das Weite gesucht haben. Die Mehrzahl der mir bekannten heutigen Aktiven/Linken gehörte zum Kreis der eher aufmüpfigen, kritischen Geister, der sogen. Nörgler und Zweifler. Wenn Sie nicht überhaupt Nachgeborene sind. Abgesehen davon, daß sich heutige aktive bekennende Linke wenigstens mit Ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Im Gegensatz zu den SED-Karrieristen, die von allem nichts mehr wissen wollen. Soviel überflüssige Worte von der Brandenburger Basis, mir ist schon klar, daß ich mir meine Zeilen hätte sparen können. Ich kenne Ihre Art des Dogmatismus nur zu gut aus der DDR-Vergangenheit, manchmal ist man (auf Sie bezogen)den Geistern, die man kritisieren möchte, selber sehr geistesverwandt, ohne es zu merken. (?) Nichts für ungut, schönen Tag noch!
Andreas H.

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