Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

04.03.2010   19:24   +Feedback

Spatzenhirn mit Zöpfen

frau köhler,
im pressedienst der halbkriminellen vereinigung, der auch sie angehören, war gestern zu lesen:
“Chemnitzer NPD-Stadträtin applaudiert Broders Überfremdungskritik”.
(http://www.npd-sachsen.de/index.php?s=9&aid=700)
sie waren bei meiner lesung nicht dabei. dafür bin ich ihnen dankbar. allein die vorstellung, im selben raum mit ihnen zu sein, lässt mir das essen von gestern hochkommen. ihre abwesenheit hat sie freilich nicht davon abgehalten, sich zu meinem auftritt zu äußern. nach der lektüre ihres statements könnte man sich fragen, ob sie dumm oder bösartig sind. ich finde, sie sind beides.
das wort “überfremdung” gehört zu ihrem vokabular, nicht zu meinem. es ist weder während der lesung noch in der anschliessenden diskussion gefallen. ich habe weder implizit noch explizit gegen diejenigen “gewettert”, die in ihren kranken phantasien die hauptrollen spielen, also ausländer, migranten und
andere nicht-deutsche.
und ich sage es ihnen gerne noch einmal, so klar und unmissverständlich, dass es sogar ihr bezopftes spatzenhirn begreifen sollte: wenn es die möglichkeit gäbe, sie und das rechtsradikale pack, das sie repräsentieren, gegen ausländer - egal welcher provenienz - auszutauschen, würde ich mich sofort dafür aussprechen.
ob sie meine bücher gelesen haben, weiß ich nicht. es ist mir auch wurscht. selbst wenn sie es getan haben, haben sie nichts verstanden. meine forderung nach mehr intoleranz richtet sich nicht nur gegen die terrorversteher von links, sie richtet sich auch gegen das gesindel, das ihre politische heimat ist.
ich habe in chemnitz meine bewunderung und meinen respekt für die dresdner bürger artikuliert, die am jahrestag der bombardierung den öffentlichen raum
besetzt und der npd den weg versperrt haben. ich habe auch angeregt, dass alle bürger mit migrationshintergrund - vom türkischen müllfahrer bis zum indischen arzt -  einen tag lang streiken, um der fremdenfeindlichkeit die grundlage zu entziehen. das alles sind nicht ihre positionen.
dass sie sich nun hinter einem “jüdischen leitintellektuellen” verstecken, zeugt nur von ihrer schamlosigkeit im umgang mit dem, das sie irrtümlich für politik halten. es ist aber nur die pflege von ressentiments. für ihre versuche, jemand zu finden, der ihre schweinereien für koscher erklärt, stehe ich nicht zur verfügung.
wenn sie es noch einmal machen, komme ich bei ihnen vorbei und ziehe ihnen die zöpfe lang.
versprochen und grusslos
b.

Siehe auch:
http://www.katrin-im-rathaus.de/

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