Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

Henryk M. Broder

07.03.2010   22:03   +Feedback

Wir lassen uns unser friedliches Zusammenleben von Ihnen nicht kaputt machen.

Wenn man Ihre Artikel, neuerdings wieder im Spiegel, liest, so gewinnt man ja den Eindruck, als stünden die Truppen der Muselmanen mit wehenden gründen Fahnen nicht gar nur vor Wien, sondern schon vor Berlin (oder in Berlin-X-Berg schon seit langem einmarschiert?) und als würde in Karlsruhe alsbald nach der Scharia geurteilt.

Zwischendurch sollten Sie jedoch mit den nüchternen geopolitischen Realitäten konfrontiert werden. Sonach ist es keineswegs so, dass wir einer schleichenden muslimischen Invasion ausgesetzt wären, sondern umgekehrt: UNSERE Nato-Truppen stehen am Euphrat und Trigris und sie stehen am Hindukusch. Wir sind es also, die die muslimischen Völker und Religionen niederknechten und ihnen unsere Gesetzte aufzwingen und nicht sie uns. Dies nur zur Erinnerung…

Und noch eins: Die junge Migrantengeneration der “Araber und Türken” hier in Berlin X-Berg, Wedding und Neuköln steht nicht so auf Scharia “und so”. Die Jungs (und auch Mädels) trinken viel lieber ein deutsches Bier und hören die neuen I Tunes von Bushido. Heute hat mein 8 Jähriger Junge bei einem Hallenfußballturnier im Wedding gegen die F-Junioren der Fußballvereine von Türkyemspor gespielt. Deren türkischstämmige Väter essen wie icke Bockwurst und Kartoffelsalat und die F-Junioren, deren Großväter einst u.a. aus Anatolien einwanderten schreien in der Halle vorm Anstoß ein dreifaches BERLIN,BERLIN, BERLIN!

Das hätten Sie wohl gerne, SIE intellektuell und ideologisch verblendeter ALTER BÖSER MANN, dass Sie meinen Sohn und seine türkisch-stämmigen Freunde dereinst als Soldaten aufeinanderhetzen - so wie Karadzic es tat- , für einem Konflikt, den es eigentlich nicht gibt.

Was ein Zielke, Broder oder sonstwer schreibt, dafür interessieren sich 400.000 biertrinkende, (muslimische, agnostische, christliche, jüdische und sonstwie geartete,) jedenfalls aber gebürtige Berliner einen Scheissdreck und das ist auch gut so. Wir lassen uns unser friedliches Zusammenleben von Ihnen nicht kaputt machen.

Also hören Sie bitte auf, so boshaft-rassistisch zu HETZEN, wie einst ein Lanz von Liebenfels es 1910ff. in seinen Ostaraheften tat, damit das 21. Jahrhundert friedlicher und unblutiger verläuft als das 20.
Lesen und verfassen Sie mithin weniger irrelevante Artikel, sondern reden Sie mit den Menschen, die Sie mit Ihren Anfeindungen zu meinen glauben. Ansonsten schreiben Sie doch mal was über die Gefechtslage unserer Kreuzzüge an Euphrat, Tigris und am Hindukusch - zum ins Verhältnis setzen der gegenseitigen Unterdrückung sozusagen…

Werner Tress

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