Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

12.03.2012 09:28 +Feedback
Manchmal sitzt im “Blikle” ein Mann, der wie Olaf Gulbransson aussieht, jener Norweger, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in München lebte und für den “Simplicissimus“ Karikaturen zeichnete. Wie der große Kahle aus dem Norden ist auch Mleczko mit dem Zeichenstift in der Hand auf die Welt gekommen. In der “Autoren-Galerie Mleczko“, gleich neben dem Blikle, stellt er seine Comics und Cartoons aus, die vor allem um den Kommunismus und den Katholizismus kreisen - Institutionen, die Polens Schicksal bis heute bestimmen.
http://www.welt.de/reise/staedtereisen/article13900300/Mit-einer-Flasche-Wodka-entkam-man-der-Zensur.html
Siehe auch:
http://www.welt.de/reise/staedtereisen/article13900291/Polnische-Speisen-wie-bei-Maciej-sind-eine-Raritaet.html
...
10.03.2012 22:36 +Feedback
Wenn es um den Nahen Osten geht, ist jeder deutsche Rentner ein Clausewitz.Und jeder ZEIT-Abonnent ein Rommel. Richtig lustig wird es, wenn die beiden ihre Zinnsoldaten in Stellung bringen. Schauen Sie sich mal die Leserkommentare zu diesem Artikel von Matthias Naß mal an. Einfach grossartig, wie sich da die Vernichtungsphantasien entladen:
Will sagen, Israel hätte zerbombt werden müssen bevor es zu Atomwaffen kam?
Netanjahu steht Ahmedinijad in nichts nach!
Israel bricht durch die Androhung eines Angriffs das geltende Völkerrecht.
Nicht zu vergessen: Der Iran hat NIE mit einem Angriff auf Israel gedroht.
Der Iran hat weder mit einem Angriff auf Israel, noch mit der “Vernichtung” gedroht.
so häufig mit dem amtierenden Präsidenten Irans, Mahmud Ahmadinedschad, assoziiert wie dieser: Israel muss von der Landkarte radiert werden....
10.03.2012 19:09 +Feedback
Was Schamlosigkeit im Amt angeht, hat Christian Wulff neue Maßstäbe gesetzt. Nun ist ihm Gerhard Schröder dicht auf den Fersen. Er wird die Laudatio auf den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan halten, eine Persönlichkeit, die sich durch “Geradlinigkeit, Offenheit, Menschlichkeit und Toleranz” auszeichnet und zudem “um einen demokratischen Wandel in seinem Land” bemüht ist. Wie sehr ihm Toleranz und demokratischer Wandel am Herzen liegen, davon können die über 100 inhaftierten türkischen Journalisten ein Lied singen. Von ihnen wird keiner zu der Gala kommen, die “dem Schaffen von neuen Netzwerken” dient. Mittendrin: Gasprom-Gerhard, der lupenreine Demokrat! Und keine Sau aus der SPD fordert disziplinarische Maßnahmen, wie das bei Clement und Sarrazin der Fall war.
Eher mach ich Ferien bei den Wulffs in Großburgwedel, als...
10.03.2012 07:50 +Feedback
Am 8. März fand im Bundestag eine Aktuelle Stunde zum Thema “Zivilcourage gegen Nazis stärken” statt. Es ging mal wieder um die Frage, was die Zivilgesellschaft tun könnte und sollte, um “diesem Hass und dieser Fremdenfeindlichkeit vor allen Dingen dem Hass, der sich gegen die Muslime und gegen den Islam richtet und der nichts mehr mit Religionskritik zu tun hat entgegen(zu)treten”. Der das sagte, weiß genau, wo die Religionskritik aufhört und der Hass anfängt. Und er weiß auch, woran man die Nazis erkennt, deren Hass sich gegen die Muslime und den Islam richtet. Nämlich daran, “dass manche sich sozusagen zur Tarnung zu 150-prozentigen Freunden Israels gerieren, weil sie dann per definitionem keine Rechtsradikalen mehr sein können und umso ungehinderter ihre Hetze gegen Muslime vom Stapel lassen können. Darum geht es”....
[Weiterlesen…]08.03.2012 20:57 +Feedback
Jetzt wird es eng für Gauck. Zwei Angehörige der westdeutschen Öko-Intelligenz, Millionenerbe der eine, Feuilleton-Frettchen die andere, die in ihrem ganzen Leben nie mehr als eine gebührenpflichtige Verwarnung wegen Parkens im Halteverbot vor einem Austern-Imbiss riskiert haben, erbringen den Beweis, dass Gauck zwar nicht direkt mit der Stasi zusammengearbeitet, aber doch in deren Sinne gewirkt hat. Das liest sich so:
=Gauck, der vor drei Wochen seine zweite Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten bekanntgab, wurde in den vergangenen Wochen oft als Bürgerrechtler bezeichnet, obwohl er vor dem Herbst 1989 keiner oppositionellen Gruppierung angehörte. Die von der Staatssicherheit über seine Person angelegten Akten zeigen nun, wie er in der Vorbereitung des Kirchentages dem Druck staatlicher Stellen nachgegeben und dadurch...
[Weiterlesen…]08.03.2012 11:10 +Feedback
Und alles fing 1986 an, als er nach Jahren des Wartens endlich einen Pass bekam, um ins westliche Ausland reisen zu können. “Das Regime von General Jaruzelski war am Ende, alles war in Auflösung begriffen.“ Likus wusste genau, wohin er fahren wollte: nach Singapur und Taiwan.
Denn dort gab es, wonach die Polen begehrten: High Tech für den Hausgebrauch. Likus kaufte Bauteile für Computer, schickte sie mit der Post nach Polen, wo sie in Heimarbeit zusammengesetzt wurden. “Die Nachfrage war enorm“, erinnert er sich, “der Markt war ausgehungert, Geld hatten die Polen genug, aber es gab nichts, das man dafür kaufen konnte“. http://www.welt.de/reise/staedtereisen/article13900296/Wie-schoen-waers-in-Polen-ohne-diese-Neidkultur.html
08.03.2012 05:43 +Feedback
Zwei Deutsche stehen derzeit im Fokus des öffentlichen Interesses wie sie verschiedener nicht sein könnten, zumindest auf den ersten Blick: der zurück getretene Bundespräsident Christian Wulff und die „Nazijägerin“ Beate Klarsfeld, die seine Nachfolge antreten möchten. Das Einzige, das sie zu verbinden scheint, ist die Tatsache, dass die eine mit aller Macht dahin drängt, wo der andere ausziehen musste. Schaut man aber genauer hin, merkt man, wie viel sie gemeinsam haben: Sowohl Wulff wie Klarsfeld sind Proto-Deutsche, denen nichts peinlich ist.
Jede Epoche steht unter einem eigenen Motto. Unter Bismarck war es die Parole: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche!“, im Dritten Reich „Kraft durch Freude“, in der frühen Bundesrepublik „Wohlstand für alle“, seit den 80er Jahren ist es: „DAS...
[Weiterlesen…]07.03.2012 15:00 +Feedback
In einem Land, in dem schon der Gebrauch des Wortes „Autobahn“ dazu führt, dass ansonsten vernünftige Menschen zu hyperventilieren anfangen, würde jeder Hund eines Präsidenten, sei er nun ein Jack Russell oder eine dänische Dogge, Erinnerungen an Blondi wecken und Vergleiche provozieren. Ein Hund im höchsten Amt wäre sozusagen ein Statement, das einen Anfangsverdacht begründen würde, ebenso wie ein Bekenntnis zur vegetarischen Lebensweise. Der Ministerpräsident eines Landes, das vom Automobilbau lebt, kann sagen, weniger Autos seien besser als viele; würde er sagen, dass er einen Hund hat, den er mit Tofu füttert, wäre es um ihn geschehen. http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article13908525/Warum-Bundespraesidenten-keinen-Hund-haben.html
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