Sie haben das Recht zu schweigen. Henryk M. Broders Sparring-Arena

13.08.2009 04:10 +Feedback
Wenn es um Essen geht, bin ich ziemlich unkompliziert. Eine Tom Kha Gai Suppe, danach eine Portion Pad Thai Nudeln oder Panäng Gung Shrimp und hinterher eine Zabaione sind mehr als genug. Oft reicht auch ein Tellegericht wie General Tso’s Chicken. Ganz anders dagegen meine Freunde Maurice und Rachel. Sie essen bewusst, kaufen nur in ausgewählten Geschäften ein, meiden Pasta, Reis, Kartoffeln und Brot. Pita ist okay, muss aber Vollkorn sein.
Es ist deswegen nicht einfach, mit Rachel und Maurice außer Haus zu essen. Ich schlage das Lemon Grass vor, als Alternative das Yangtse. Aber ich werde überstimmt. Wir gehen ins “nourish”, das vor kurzem aufgemacht hat, es sieht aus wie ein moderner Diner, meint es aber nicht so. Das “nourish special” z.B. ist ein “Tofu in a satay sauce served on organic brown rice with teriyaki vegetables”....
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Bedrosian, Giragosian, Jamgochian, Mosesian, Margosian. Wo sind wir? In Eriwan? Nein, in Watertown bei Boston, der drittgrößten armenischen Gemeinde der USA. http://en.wikipedia.org/wiki/Watertown,_Massachusetts Ende des 19. Jahrhunderts haben sich hier ein paar armenische Familien niedergelassen, nach dem Ersten Weltkrieg wanderten viele Armenier in die USA aus, darunter auch Überlebende des Völkermords von 1915/16, von dem die Türken noch immer behaupten, dass es ihn nicht gegeben hat. Noch immer wird auf der Straße und in den Geschäften von Watertown armenisch gesprochen, obwohl die Armenier nur eine Minderheit von etwa 20% der Bevölkerung bilden. In Watertown steht auch das Armenian Library & Museum of America (ALMA), das der Geschichte und der Kultur des armenischen Volkes gewidmet ist. Die Armenier gelten als tüchtig, sie...
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Meine Gastgeber, Helen und Patrick, leben in Lexington/Massachusetts, einer Bilderbuchstadt bei Boston. Und gleich um die Ecke steht ein Haus, das Walter Gropius 1937 für sich und seine zweite Frau Ise gebaut hat. Es ist ein Bauhaus-Haus, wie es typischer nicht sein könnte. Helen Epstein hat es besucht und war begeistert.
http://blog.theartsfuse.com/2009/08/08/culture-vulture-at-the-gropius-house/
09.08.2009 13:46 +Feedback
Das Fairlee Motel in Fairlee, am Westufer des Connecticut River, der die Grenze zwischen New Hampshire und Vermont bildet, hat zwölf Zimmer und 400 Autoplätze. Es ist nicht nur eines der wenigen verbliebenen Autokinos der USA, es ist wahrscheinlich das einzige Motel mit einem Drive-in-Kino. “Es soll noch eines in Colorado geben”, sagt Peter Trapp, der Besitzer, “aber ich habe lange nichts mehr davon gehört.” http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,640985,00.html
09.08.2009 01:15 +Feedback
Zum 40. Jahrestag des Woodstock-Konzerts von 1969 gab Arlo Guthrie der NYT ein Interview, in dem er u.a. enthüllte, dass er vor Jahren Mitglied der Republikanischen Partei wurde: “I became a registered Republican about five or six years ago because to have a successful democracy you have to have at least two parties, and one of them was failing miserably. We had enough good Democrats. We needed a few more good Republicans. We needed a loyal opposition.” Auch sonst ist das Interview extrem lesenswert, zeigt es doch, dass man auch im fortgeschrittenen Alter zur Vernunft zurückfinden kann - wenn man will. http://www.nytimes.com/2009/07/26/magazine/26fob-q4-t.html
Zur Erinnerung:
http://www.youtube.com/watch?v=5_7C0QGkiVo
05.08.2009 23:54 +Feedback
Infantile Wesen, Individuen aber auch Gruppen, neigen zum autoritären Verhalten, aktiv oder passiv. Wenn sie nicht kommandieren können, wollen sie kommandiert werden. „Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen” , hat Tucholsky mal geschrieben. Eltern die mit ihren verhaltensgestörten Kindern nicht klar kommen und den Griff zu Retalin scheuen, tun gut daran, die kleinen Terroristen beim Halmaspiel gewinnen zu lassen, damit sie nicht ausrasten. Dasselbe gilt in der Politik. Der nordkoreanische Despot Kim Jong Il, ein Wrack, das sich aus eigener Kraft kaum noch bewegen kann, ist aufgeblüht, als er endlich mit einem amerikanischen Ex-Präsidenten an einem Tisch sitzen konnte. Dazu war ihm jedes Mittel recht, auch die Geiselnahme zweier US-Bürgerinnen.
In demokratischen...
[Weiterlesen…]05.08.2009 16:01 +Feedback
Ich kenne Maurice und Rachel seit über 25 Jahren, kennengelernt habe ich sie bei einem Single-Treffen in Graubünden, zu dem ich als Referent eingeladen wurde, damit das Ganze nicht ganz ungeniert als Partnerbörse daherkam. Jetzt sitze ich in der Küche ihres Hauses in Waltham bei Boston, wo die gehobene Mittelklasse residiert. Maurice und Rachel fahren beide einen Toyota Hybrid, trennen den Müll, haben kein Fernsehen und gehen sehr sparsam mit Strom um. “I am an electricity-Nazi”, sagt Maurice und erinnert mich daran, das Licht im Gästezimmer auszumachen. Ich mache das Licht in der Küche aus, wir sitzen im Dunkel. Maurice sagt: “You’re going too far.” Ich mache das Licht in der Küche wieder an.
Auf dem Tisch steht eine gerahmte Urkunde: FOR OUTSTANDING PERFORMANCE IN MARRIAGE, für 25 Jahre Ehe, ausgestellt von einem Ehe- und...
03.08.2009 23:51 +Feedback
ABC News meldet, einer der drei Amerikaner, die sich beim Wandern im irakisch-iranischen Grenzgebiet, auf die iranische Seite verirrt haben und festgenommen wurden, sei ein Absolvent von Berkeley - “with a degree in Peace and Conflict Studies”. Das ist eine Pointe, die nur die Vorsehung zustande bringt. Jetzt kann der Mann beweisen, was er in Berkeley gelernt hat. So eine Chance, die Grenze von der Theorie zur Praxis zu überschreiten, bekommt nicht jeder.
http://abcnews.go.com/International/story?id=8235003&page=1
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